Der FC Bayern hat es geschafft! Nach der 19. Deutschen Meisterschaft hat die Mannschaft von Trainer Felix Magath auch den DFB-Pokal gewonnen. Im 62. Finale setzte sich der Rekordtitelträger mit 2:1 (1:1) gegen Vizemeister FC Schalke 04 durch und feierte damit zum fünften Mal nach 1969, 1986, 2000 und 2003 den Gewinn des "Doubles".

Im mit 74.349 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion brachte Roy Makaay (42.) den FCB kurz vor der Pause in Führung, die Lincoln (45.) mit einem umstrittenen Foulelfmeter jedoch noch vor der Halbzeit ausgleichen konnte. Dem kurz zuvor eingewechselten Hasan Salihamidzic blieb es in der 76. Minute vorbehalten, die Münchner zum 12. Pokalerfolg in der Vereinsgeschichte zu schießen.

Im Vergleich zum letzten Bundesligaspiel in Stuttgart stellte Magath seine Mannschaft auf zwei Positionen um. Für Hasan Salihamidzic und Sebastian Deisler rückten Zé Roberto in seinem letzten Spiel für den FCB und der wieder genesene Claudio Pizarro in die Anfangsformation. Es war genau die Elf, die das Champions-League-Rückspiel gegen den FC Chelsea mit 3:2 gewonnen hatte.

In einer von Hektik geprägte ersten Halbzeit waren die Bayern die bessere, die aktivere Mannschaft. Der deutsche Meister begann furios und erspielte sich in den ersten vier Minuten zwei dicke Chancen, die Makaay (1.) und Ballack (4.) jedoch ungenutzt ließen.

Schalke konnte sich dann etwas vom Anfangsdruck der Bayern befreien und kam nun besser ins Spiel, sorgte aber lediglich durch Standardsituationen wie Lincolns Freistoß (17.) für Torgefahr.

Viele kleine Fouls und Nickeligkeiten sowie eine "Schwalbe" des Schalkers Lincoln sorgten nach gut einer Viertelstunde für viel Hektik. Ballack und Demichelis sahen für ihre Fouls die Gelbe Karte, bei Schalke traf es Vermant.

Der Belgier stand auch in der 25. Minute im Mittelpunkt. Einen Torschuss von Ballack wehrte er am Fünfmeterraum klar mit den Händen ab, doch Schiedsrichter Meyer entscheid weder auf Strafstoß noch auf Platzverweis für Vermant.

Mitte des ersten Durchgangs beruhigten sich die Gemüter wieder. Der FCB nahm das Heft nun wieder in die Hand und hätte die Führung mehr als verdient gehabt. Zwei Mal Ballack (28., 38.) und Pizarro (37.) dessen Treffer nach feinem Solo von Lucio wegen vermeintlicher Abseitsstellung zu unrecht keine Anerkennung fand, hatten das 1:0 auf dem Kopf beziehungsweise auf dem Fuß.

Die blieb einmal mehr Roy Makaay vorbehalten. Nach Kopfballablage von Sagnol traf Zé Roberto nur den Pfosten und Makaay versenkte im zweiten Nachsetzen das Leder zum überfälligen 1:0 in den Maschen (42.).

Doch die Freude der mitgereisten Bayern-Fans währte nicht lange. Nur drei Minuten später sackte Ailton im Münchner Strafraum zu Boden und der Unparteiische entschied zur Überraschung aller auf Foulelfmeter. Lincoln ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum 1:1-Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel verflachte die in Halbzeit eins emotionsgeladene Partie etwas. Beide Teams mussten dem hohen Anfangstempo und den hochsommerlichen Temperaturen etwas Tribut zollen. Der FCB war zwar überlegen, erspielte sich gegen die kompakte Schalker Defensive kaum noch Torchancen.

Die beste sollte dem FCB den 12. Pokaltriumph ermöglichen. Makaay spielte im Strafraum den Ball klug für den gerade eingewechselten Salihamidzic quer und der Bosnier staubte - aus abseitsverdächtiger Position - zum 2:1 für die Bayern ab (76.).

Schalke drängte in der Schlussphase noch auf den Ausgleich, doch bis auf einen Kopfball von Bordon (88.) sprang nichts mehr heraus für die "Knappen". So blieb es am Ende beim knappen aber alles in allem hochverdienten 2:1 für die Bayern, die nach zwei Niederlagen in der abgelaufenen Bundesligasaison das dritte und wichtigste Spiel gegen Schalke gewannen.