Borussia Dortmund - FC Bayern 0:2 n.V. (0:0) | |
Borussia Dortmund: | Weidenfeller - Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Jojic (83. Aubameyang), Sahin - Mkhitaryan (60. Kirch), Reus, Großkreutz (110. Hofmann) - Lewandowski |
Ersatz: | Alomerovic, Durm, Friedrich, Kehl |
FC Bayern: | Neuer - Hojbjerg (102. Van Buyten), Boateng, Martínez, Dante, Rafinha - Lahm (31. Ribéry, 109. Pizarro) - Müller, Kroos - Robben, Götze |
Ersatz: | Raeder, Contento, Shaqiri |
Schiedrichter: | Florian Meyer (Burgdorf) |
Zuschauer: | 76.197 (ausverkauft) |
Tore: | 0:1 Robben (107.), 0:2 Müller (120.+3) |
Gelbe Karten: | - / Kroos, Hojbjerg, Boateng, van Buyten, Robben |
Jaaaaaa! Der FC Bayern ist Double-Gewinner 2014 - dank eines 2:0 (0:0)-Sieges nach Verlängerung im DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund. In einem Fußball-Krimi vor 76.197 Zuschauern im Berliner Olympiastadion zeigte der Deutsche Meister eine bärenstarke Mannschaftsleistung und schnappte sich schlussendlich verdientermaßen zum 17. Mal in der Vereinsgeschichte den Pott.
Nach intensiven und umkämpften 90 Minuten, in denen die Bayern insgesamt leicht überlegen waren, ging es torlos in die Verlängerung. Dort war es dann Arjen Robben (107.), der den FC Bayern - wie schon im letztjährigen Champions-League-Finale - ins Glück schoss. Thomas Müller (120.+3) sorgte für die Entscheidung. Das 10. Double in der Vereinsgeschichte muss nun selbstverständlich gefeiert werden: am Sonntagnachmittag auf dem Münchner Marienplatz.
Aufstellung
Die Bayern mussten auf einige Leistungsträger verzichten: Thiago, Bastian Schweinsteiger, Holger Badstuber und Mario Mandzukic standen nicht im Kader. Kurzfristig musste dann auch noch David Alaba passen. Der österreichische Sportler des Jahres zog sich beim Abschlusstraining am Freitag einen Muskelfaserriss in der Hüftmuskulatur zu. Für ihn rotierte der erst 18 Jahre alte Pierre-Emile Hojbjerg in die Startformation.
Guardiola versuchte es diesmal mit einer etwas anderen Taktik: Bei gegnerischem Ballbesitz setzte der Spanier auf eine Fünferkette mit Hojbjerg, Jérôme Boateng, Javi Martínez, Dante und Rafinha. Martínez sollte im Zentrum die Kreise von BVB-Stürmer Robert Lewandowski einengen. Bei Angriff schalteten sich die beiden Außenverteidiger in die Offensive ein. Vor der Abwehr agierten Lahm und Toni Kroos, vorne sollten Robben, Thomas Müller und Mario Götze für Wirbel sorgen.
Spielverlauf
Guardiolas Taktik ging zu Beginn voll auf. Bayern bestimmte die Partie in der ersten halben Stunde klar und hätte durch Müller (4.) bereits früh in Führung gehen können. Der Nationalspieler aber scheiterte freistehend an Keeper Roman Weidenfeller. Die Münchner agierten bissig und laufstark und standen defensiv bombensicher. Vor allem der starke Martínez räumte alles ab.
Dann mussten die Bayern einen personellen Rückschlag hinnehmen: Kapitän Lahm wurde wegen einer Knöchelverletzung in der 31. Minute ausgewechselt. Götze spielte fortan etwas defensiver, Franck Ribéry kam in die Partie, die sich nun weitestgehend im Mittelfeld abspielte. Torchancen waren bis zur Pause Mangelware, die Taktik überwiegte. Nur der mutig aufspielende Hojbjerg kam dem 1:0 noch einmal nahe (44.). Dann war Pause.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste endete: Bayern dominierte, ohne aber zu großen Chancen zu kommen. Dortmund agierte zurückhaltend. Nach rund 15 Minuten nahm die Partie dann mehr Fahrt auf, es wurde hitziger und der BVB erhöhte etwas die Schlagzahl. Luft anhalten war angesagt, als Dante einen Kopfball von Mats Hummels für den bereits geschlagenen Manuel Neuer klärte (64.).
Von Minute zu Minute stieg die Spannung, es knisterte im Berliner Olympiastadion. Robben (75.) schnupperte mit einem Linksschuss am goldenen Tor. Aber es wollte nicht fallen. Und so ging es tatsächlich in die Verlängerung. In dieser hatte der BVB umgehend die große Chance zur Führung. Aubameyangs Schuss (91.) rauschte zum Glück aber knapp am Tor vorbei. Ein Spiel auf Messers Schneide.
Doch dann kam mal wieder Arjen Robben (107.), der die Bayern-Fans jubeln ließ. Kurz vor Schluss machte der unermüdliche und von Krämpfen geplagte Müller (120.+3) den Sack zu. Es war der perfekte Abschluss eines Wahnsinns-Abends in Berlin!
Höhepunkte / 1. Halbzeit
4. Minute: Riesenchance! Robben spielt Müller frei. Der scheitert freistehend aus 15 Metern an Weidenfeller.
6. Minute: Robben taucht nach einem langen Pass links im Strafraum auf. Seinen Linksschuss pariert Weidenfeller sicher.
44. Minute: Hojbjerg fasst sich ein Herz und zieht mit rechts aus 20 Metern ab. Knapp links vorbei.
45. Minute: Lewandowski setzt sich gegen Boateng durch, trifft den Ball dann aber nicht richtig. Weit drüber.
Höhepunkte / 2. Halbzeit
56. Minute: Robben verlängert per Kopf auf Ribéry. Der zieht auf links einen Sprint an und passt dann quer auf Müller. Weidenfeller ist einmal mehr reaktionsschnell zur Stelle.
61. Minute: Ein Reus-Freistoß wird von Bayerns Mauer abgefälscht und fliegt in hohem Bogen auf das Tor. D der Ball auf die Latte springt.
64. Minute: Hummels kommt nach einem Freistoß zum Kopfball. Neuer ist geschlagen, Dante rettet in allerhöchster Not. Durchatmen.
71. Minute: Kirch prüft Neuer mit einem Distanzschuss aus 22 Metern.
75. Minute: Robben schießt ansatzlos aus der Drehung. Weidenfeller pariert den leicht abgefälschten Schuss mit der Brust.
Höhepunkte / Verlängerung
91. Minute: Aubameyang kommt an der Strafraumgrenze frei zum Schuss. Hauchdünn rechts vorbei.
107. Minute: Tooooor! Boateng erkämpft den Ball und flankt nach innen. Robben steht am zweiten Pfosten und befördert den Ball über die Linie.
115. Minute: Robben verpasst alleine vor Weidenfeller die endgültige Entscheidung.
116. Minute: Reus' Freistoß fliegt einen Meter am Tor vorbei.
120. Minute: Puh. Boateng bekommt bei einem Reus-Schuss gerade noch so seinen Fuß dazwischen. Abgefälscht rauscht das Ding Zentimeter am Tor vorbei.
120.+3 Minute: Toooor! Müller wird von Pizarro steil geschickt, taumelt von Krämpfen geplagt Weidenfeller entgegen. Der Nationalspieler behält die Nerven, umkurvt den Keeper und vollendet.