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4 Deserts The Last Desert - Antarctica vom 25.-29.11.2012

Finisher Medaille 5. rtp The Last Desert - Antarctica 2012
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Di.,20.11. Um 5:18 Uhr geht es mit dem Zug von Osnabrück nach Düsseldorf. Nach knapp zwei Stunden Flug erreiche ich um 12:00 Uhr Barcelona. Da bis zum Weiterflug noch über sechs Stunden Zeit sind, fahre ich mit dem Flughafenshuttlebus für 5,75€ in die Stadt und mache einige Sehenswürdigkeiten weg. Besonders die "Basílica de la Sagrada Família", die ich 1999, bei meinem letzten Besuch in Barcelona, nicht mehr anschauen konnte, ist sehr interessant. Wieder zurück am Flughafen erfahre ich, dass heute in Buenos Aires Streik war und kein Flug nach Ushuaia gegangen ist. Da habe ich aber Glück gehabt, dass ich nicht einen Tag eher gefahren bin. Da ich schon meine Bordkarte für den morgigen Weiterflug nach Ushuaia in der Tasche habe, hoffe ich, dass es morgen keine Probleme geben wird. Mit ein wenig Verspätung geht es dann um 18:45 Uhr weiter nach Buenos Aires.
Mi.,21.11. Nach über 13 Std. Flugzeit ist Buenos Aires (-4 Std.) gegen 4:00 Uhr erreicht. Nachdem ich meinen Koffer abgeholt, das Terminal gewechselt und den Koffer erneut eingecheckt habe, geht es gegen 7:00 Uhr weiter nach Ushuaia, mit einer kurzen Zwischenlandung in El Calafate. Ein wenig stutzig werde ich, als nach knapp zwei Stunden auf dem Miniflughafen in El Calafate, mit Ausnahme von sieben Leutchen, alle aus der vollbesetzten Boeing 737 aussteigen. Was wollen die hier alle irgendwo im Nirgendwo? Kurze Zeit später füllt sich der Flieger wieder, offensichtlich zum Großteil mit einer Reisegruppe aus Deutschland(!). Nach weiteren 1,5 Stunden Flug ist dann endlich Ushuaia erreicht. Da es hier keine Busverbindung in die Stadt gibt, fahre ich mit dem Taxi (12US$) in das nur wenige Kilometer entfernte Antarctica Hostel. Am Nachmittag schaue ich mich ein wenig in der Stadt um, hänge rum und nutze das "free WLAN" im Hostel.
Do.,22.11. Um 14:00 Uhr treffen sich alle Teilnehmer in einem Hotel in Ushuaia. Nach einem ersten Briefing und dem üblichen Papierkram erhält jeder Teilnehmer eine schöne Daunenjacke mit den Stickern der Läufe aus der 4 Deserts Serie. Danach geht es zum nahe gelegen Hafen auf das Schiff, die M/V Plancius. Ich teile mir eine nette, kleine Kabine mit William aus Irland. Nach der Sicherheitsunterweisung geht es um 18:15 Uhr endlich los. Die ersten paar Stunden durch den Beagle Channel ist die See noch ruhig, aber schon nach 4 Stunden fängt es deutlich an zu schuckeln. Wie mag es erst sein, wenn in zwei, drei Stunden die offene See erreicht ist? Nach dem Dinner erfolgt der Gear Check in den Kabinen.
Fr.,23.11. Drake Passage - Obwohl die See in der Nacht immer unruhiger wurde, geht es mir am Morgen um 7:30 Uhr noch sehr gut. Zum Frühstücksbuffet um 8:30 Uhr hat aber das Grummeln in der Magengegend schon eingesetzt. Ich bekomme nur einen Toast mit Butter runter. Die See wird immer rauher. Scharfe Linkskurve, scharfe Rechtskurve, einen steilen Berg hoch und hinter der Kuppe mit Schmackes runter. So fühlt sich das an. Dreimal ist sowas ja noch schön, aber dreitausendmal? Das Mittagessen lasse ich ganz ausfallen, ich bekomme nichts mehr runter. Es war wohl die falsche Entscheidung, das hier ohne medizinische Hilfsmittelchen überstehen zu wollen. Jetzt ist es aber leider zu spät. Am Besten geht es mir noch, wenn ich mich auf dem Bett in der Horizontalen befinde. Aber dieses ständige Geschuckel geht mir ziemlich auf den Keks. Und das bleibt vermutlich noch 36 Stunden so, mit zunehmender Tendenz. Na toll. Hoffentlich verliere ich dadurch nicht zuviel Kraft. An den Geländern in den Gängen sind vom Personal Kotzbeutel ausgelegt worden. Fand ich es am Anfang noch lustig, finde ich es jetzt recht nützlich.
Sa.,24.11. Drake Passage - Die Nacht war ungemütlich. Gut, dass die Betten mit Absturzsicherungen ausgestattet sind, sonst wäre man wohl manchmal rausgekullert. Der Stuhl in unserer Kabine ist jedenfalls in der Nacht umgefallen. Wir hätten ihn festzurren sollen. Am Morgen geht es mir leidlich gut, sodass ich es schaffe, zum Frühstück zwei Toastbrote mit etwas Ei zu essen. Am Nachmittag, nachdem die Packliste mit den Sachen die man mit rumschleppen muss ausgehängt ist, heißt es dann, Rucksack packen für die morgige 1. Etappe. Lust zum Rumlaufen morgen habe ich im Moment überhaupt nicht. Ich fühle mich schlapp und mein rechtes Knie schmerzt seit heute morgen. Aber das kann man bestimmt rauslaufen, wie schon so oft.
So.,25.11.
Stage 1
98 km
LogoKing George Island - Um fünf Uhr aufstehen, ein wenig frühstücken und um 7:00 Uhr geht es mit dem Zodiac rüber nach King George Island. Immer zehn Leute auf einmal, nach Startnummern gestaffelt. Um halb acht sollte eigentlich der Start sein. Da das Ausschiffen der ganzen Teilnehmer nicht so flott vonstatten geht wie gedacht, verzögert sich der Start noch bis 8:15 Uhr. Durch das Rumstehen wird einem kalt. Ich verliere die Nerven und ziehe noch eine Windjacke unter das Bayern Trikot. Es muss/darf bis 21:15 Uhr eine 14 Kilometer lange Wendepunktstrecke gelaufen werden, d.h. am Wendepunkt läuft man auf dem gleichen Weg zurück. Da der Checkpoint in der Mitte liegt, werden auch halbe Loops gezählt. Wer die meisten Loops schafft, hat für heute gewonnen. Soweit klar. Wer aber gegen Ende so spät kommt, dass abzusehen ist, dass man bis 21:15 Uhr zumindest keinen halben Loop mehr schafft, der hat eventuell Pech, denn am Ende zählen im Grunde nur die gelaufenen Kilometer. Das ist ein wenig schade. Denn so kann es passieren, dass man z.B. 45 Minuten Vorsprung hatte, man dann aber mit der gleichen Kilometerzahl dasteht.

Es ist top Wetter, sonnig und knapp über dem Gefrierpunkt. Mit einer hohen Geschwindigkeit pesen die Ersten los. Da mache ich nicht mit, denn das ist mir am Anfang eines langen Tages zu schnell. So liege ich zu Beginn an achter Stelle. Da die Führenden bei den Männern und Frauen während der 4 Deserts Serie in diesem Jahr alles gewonnen haben, was es zu gewinnen gab, geht es hier wahrscheinlich nur noch um die folgenden Plätze. Nach der ersten Runde ist schon der erste Pinguin auf der Strecke. Er wackelt durch die Gegend und macht sich dann bäuchlings von dannen. Nach 1,5 Runden habe ich drei Leutchen eingeholt und liege somit schon auf dem 5. Platz, womit ich heute auch zufrieden wäre. Aber das Rennen ist ja noch lang. Mein Knie macht keine Probleme mehr. Da es gar nicht kalt ist, schwitze ich unter der Windjacke recht stark und beschließe, sie auszuziehen. Dadurch verliere ich wieder einen Platz. Eine viertel Runde weiter, am Wendepunkt der rechten Teilstrecke, entledige ich mich dann noch meiner wind- und wasserdichten Überhose, denn das Ding behindert einen doch sehr stark. Dadurch verliere ich noch mal 2 oder 3 Plätze. Aber egal, das musste sein. Je eher desto besser. Und nun ist die Lauferei auch viel angenehmer. Zwei Runden später habe ich alle wieder eingesammelt und liege dann schon auf dem vierten Platz.
War die Strecke zu Beginn noch gut zu laufen, so wird es im Laufe des Tages immer schwieriger. Auf weiten Teilen ist der Schnee tief und harschig. Schnelles Laufen ist dort kaum möglich. Mit vorsichtigem Marschieren kommt man oftmals am besten voran, da man, wenn man zu stark auftritt die Gefahr besteht, dass man bis zu den Knien einsackt.
Ein paar Minuten vor mir läuft ein Japaner, der einen sehr lockeren Eindruck macht und mir immer mit einem freundlichen Lachen entgegen kommt. Den werde ich wohl nicht einholen können, so wie der drauf ist, denke ich mir. Oder ist das ein Trick? In der vierten Runde habe ich ihn dann aber plötzlich doch nur noch zwei-, dreihundert Meter vor mir. Er schwächelt deutlich. Insbesondere scheint ihm zurzeit das freundliche Lachen vergangen zu sein. Wenige hundert Meter später liege ich dann auch schon auf dem 3. Gesamtrang. Den Platz jetzt nur nicht wieder hergeben und alles ist perfekt.
Eines war ja von vorneherein klar. Will man hier eine gute Platzierung erreichen, so darf man auf der ersten und langen Etappe nicht schwächeln. Ein größerer Rückstand ist hier kaum mehr aufzuholen.
Zu Beginn der sechsten Runde geht es mir gar nicht mehr gut. Bisher lief alles rund, aber nun wollen die Beine überhaupt nicht mehr und ansonsten macht der Körper den Anschein, dass er evtl. bald umkippen wird. Das geht gar nicht. Das muss ich schnellstens in den Griff bekommen. Am Wendepunkt der rechten Teilstrecke muss ich mich hinsetzen und mache mir aus Verzweiflung ein Liter Isostar Getränk und quetsche mir irgendeinen Riegel rein. Nach ein paar unsäglich langsamen Kilometern läuft es dann aber doch wieder etwas besser. Puh. Und die folgenden Kollegen sind auch kaum näher gekommen. Den 2. Teil der 6. Runde kann ich dann gut zu Ende bringen und wieder ein wenig Tempo machen. Wenn ich das Tempo jetzt einigermaßen durchhalte, ist es sogar möglich, dass ich noch die volle 7. Runde schaffe ... . Um 21:00 Uhr, eine Viertelstunde vor dem Ende der Etappe, habe ich dann wirklich meine 7. Runde geschafft. Das sind zwar nicht ganz 100 Kilometer, aber mit 98 Kilometern und dem 3. Platz kann ich auch recht zufrieden sein.

Ich hole mir meine dicke Jacke aus dem Drop Bag, denn es ist nun empfindlich kalt geworden und wenn man nur rumsteht, friert man sich richtig einen ab. Ich bin dann heilfroh, als ich wieder auf dem Schiff im Warmen bin. Trotz nasser Sachen führt mein erster Weg in die Lounge des Schiffes, wo ich erst einmal eine heiße Brühe trinke. Darauf habe ich mich schon seit einigen Stunden gefreut. Dann duschen, etwas Essen und ins Bett.
Mo.,26.11.
Stage 2
ausgef.
Deception Island - Die Einfahrt um 7:00 Uhr am Morgen in die Bucht von Deception Island ist sehr beeindruckend. Ein großer Eisberg, schroffe Felsen und Eisschollen im Wasser. Leider habe ich mir gestern einen fetten Sonnenbrand zugezogen. Das scheint im Moment so was wie eine Volkskrankheit zu sein. Aber das ist nicht so schlimm, denn ein Blick auf die Ergebnistabelle sagt mir, dass ich wirklich auf dem 3. Gesamtplatz liege, mit 7 Kilometer Vorsprung vor dem 4. und 14 Kilometer Vorsprung vor den nächsten Plätzen. Das ist super und mehr als ich erwarten konnte. Evtl. hat die "Diät" in den letzten zwei Tagen ja was gebracht? Auf alle Fälle scheint es nicht wirklich geschadet zu haben.
In einer Vorabinfo wurde für heute eine weitere "lange Etappe" angekündigt. Ich finde das super, da ich wieder einigermaßen fit bin. In dem offiziellen Briefing wird dann aber angekündigt, dass wegen Eisganges und des starken Windes ein Landgang nicht möglich ist und deshalb diese Etappe ausfallen wird. Ich bin etwas enttäuscht. So verlässt das Schiff wieder die Bucht von Deception Island. Dabei gibt es noch einige Pinguine anzuschauen, die durch das Wasser springen. Real Wildlife!
Trinity Island - Weiter geht die Fahrt nach Trinity Island. Auf dem Weg dorthin gibt es wieder mal einige Eisberge zu bestaunen. Da auf Trinity Island auch nicht gelaufen wird kann man, bei nun wieder allerschönstem Sonnenschein, an anderen Aktivitäten teilnehmen. Ich entscheide mich für das Kayak fahren, was ich nicht bereue. Zwei Stunden lang, bei schönem Wetter in der Antarktis mit dem Bötchen an Eisbergen vorbei zu verschiedenen Pinguinkolonien zu schippern - es gibt sicherlich Schlimmeres.
Di.,27.11.
Stage 3
60,8 km
Wiencke Island - Gegen 7:30 Uhr fahren wir durch den "Neumeyer Channel" zwischen Anvers Island und Wiencke Island in Richtung Port Lockroy. Die Szenerie ist sehr eindrucksvoll. Das Schiff ankert und mit dem Zodiac geht es rüber nach Wiencke Island. Bei 5° und blauem Himmel ist der Blick in den Neumeyer Channel unglaublich. Man muss das selber sehen, sonst glaubt man das nicht.

Um 11:30 Uhr geht es auf den 3,2 Kilometer langen Rundkurs, der bis 20:00 Uhr möglichst oft umrundet werden darf oder soll. Ich habe heute, im Gegensatz zur 1. Etappe, deutlich mehr Lust ein wenig durch die Gegend zu rennen. Zunächst geht es einen steilen Berg hoch, dann einen Kilometer den Bergkamm entlang und danach wieder steil runter zum Ziel, wo die "Scorecard" abgeknipst wird. Ich laufe mein normales Wohlfühltempo und liege trotzdem mit dem Gesamtführenden und Gewinner der drei anderen 4 Desert Races in diesem Jahr, an der Spitze. So geht das vier Runden, dann macht er sich langsam aber sicher aus dem Staub. Runde um Runde wird abgespult. Anders als bei der ersten Etappe kommen einem hier die Leute nicht direkt wieder entgegen, sondern es ist ein richtiger Loop. So kann man nicht sehen wieviel Vorsprung man auf einen Anderen hat, es sei denn, man überrundet ihn. Der Schnee wird mit der Sonne nun immer unangenehmer. Insbesondere die Bergpassagen sind durch den tiefen, harschigen Schnee sehr schwer zu laufen.
Nach der 10. Runde konzentriere ich mich zunächst darauf, erst einmal 14 Runden, also eine volle Marathondistanz zu schaffen, was natürlich kein Problem darstellen sollte, aber da das Looplaufen so langsam aber sicher langweilig wird, muss man sich ja irgendwie motivieren. Das nächste Ziel wären dann 16 Runden, damit man einen vernünftigen Ultramarathon hat. Nach 14 Runden beginnt aber schon die Rechnerei. Ich habe noch 2 Stunden und 15 Minuten Zeit. Vier weitere Runden werde ich damit wohl schaffen, aber mit insgesamt 19 Runden wird es wohl nichts mehr werden, da ich die letzten Runden ein wenig langsamer geworden bin. Ich sauge mir noch ein Gel rein, da ich sicher gehen will, dass es zumindest mit den 18 Runden klappt. Ich kann wieder etwas Zeit aufholen. In der 18 Runde laufe ich wieder auf den Japaner mit der Nummer 26 auf, der mich in der 11. oder 12. Runde auf den 3. Platz verdrängt hat. Mit ihm liefere ich mir dann noch einen kleinen Zweikampf um den heutigen 2. Etappenplatz, den ich für mich entscheiden kann. Da es erst 25 Minuten vor acht ist, bekomme ich das ok, dass ich noch eine Runde laufen kann. Eigentlich gut. Auf der anderen Seite hatte ich mich aber schon auf das Ende und die heiße Brühe auf dem Schiff gefreut, insbesondere auch deshalb, da es schon seit einiger Zeit mal wieder saukalt geworden ist. Besonders auf dem Bergkamm ist es durch den starken Wind immer unangenehm kühl. Egal. Über die letzte Runde quäle ich mich auch noch, werde aber zunächst wieder von dem Japaner überholt. Die Zeit ist nun egal, diese letzte Runde wird auf alle Fälle gezählt. Am Ende geht es als 2. der heutigen Etappe, den Kollegen konnte ich dann noch mal überholen, über die Ziellinie.

Dann wieder schnell eine warme Jacke angezogen, ein paar hundert Meter durch tiefen Schnee an Pinguinkolonien vorbei zum Zodiac Anlegeplatz gestapft und fix zurück auf das Schiff. Das war wieder ein schöner, langer, anstrengender Tag. Später sehe ich dann in der Ergebnisliste, dass der Japaner, analog zum Etappensieger, 20 Runden gedreht haben soll, was mich ein wenig verwundert, denn vom Gewinner bin ich überrundet worden, vom Japaner aber nicht. Ach, auch egal.
Mi.,28.11.
Stage 4
ausgef.
Stage 5
13,7 km
Da ich nicht mehr schlafen kann, stehe ich schon um halb fünf auf. Aber das ist nicht schlimm, da man 24 Stunden lang in der Lounge Kaffee, Tee oder Cappuccino trinkend, rumhängen kann. Wir haben unseren Ankerplatz, die Bucht von Port Lockroy noch nicht verlassen, da einige Passagiere draußen an Land übernachtet haben. Um kurz nach 6:15 Uhr geht es dann weiter. Auf dem Weg zur nächsten Station gibt es plötzlich ein wenig Aufregung. Eine Gruppe von Orcas wurde gesichtet und das Schiff stoppt damit das Wildlife weggeguckt werden kann. Ansonsten sind die Aussichten für heute sind nicht sehr verlockend. Ein kurzer Lauf am Vormittag, ein Lauf am Nachmittag und am Abend Overnight Camping an Land. Irgendwie brauche ich das im Moment nicht. Mal schauen.
Rongé Island - Vermutlich weil die Orcas zuviel Zeit gekostet haben, gibt es hier doch kein Läufchen, nur einen Landgang mit anschließender Zodiac Rundfahrt durch das Eisbergfeld. Ich nehme die Möglichkeit gerne in Anspruch.

Neko Harbour - ist eine Bucht vor dem Antarktischen Festland. Und da man ja auch mal auf dem Festland gewesen sein muss, wird hier mal eben ein kleines Läufchen veranstaltet. Ein Rundkurs über 1,25 Kilometer darf über zwei Stunden lang durchlaufen werden. Das Problem ist dabei, hier geht es entweder steil rauf oder steil runter, und das auf einer schönen dicken Schneedecke. Das ist nicht einfach, komme aber damit dann doch gut zurecht und kann ebenso viele Runden laufen wie der Etappensieger.

Wieder zurück auf dem Schiff, gibt es ein nettes Barbecue. Um 20:30 Uhr werden dann alle Läufer wieder zurück auf das Land gebracht, wo nun Overnight Camping angesagt ist. Ich habe mich dafür entschieden, nicht in einem der kleinen Kuppelzelte zu schlafen, sondern zünftig, draußen mit einem wasserdichten Biwaksack. Die ganze Nacht über hört man immer mal wieder das Gegrummel, wenn Teile von dem ein paar hundert Meter entfernten Gletscher abbrechen und in das Meer fallen. Außerdem gibt auch die Pinguinkolonie während der ganzen Nacht, in der es nie dunkel wird, kaum Ruhe. Trotzdem kann ich ein wenig schlafen, obwohl im Zelt über mir ein paar nervige Teilnehmer das Quasseln nicht lassen können.
Do.,29.11.
Stage 6
19,2 km
Nachdem es um 2:30 Uhr leicht angefangen hat zu schneien, ist am Morgen um 4:30 Uhr eine schöne kleine Schneedecke auf dem Biwak. Die Sachen werden zusammengepackt und kurz danach geht es zurück auf das Schiff, was dann auch sofort den Anker lichtet und zur nächsten Station aufbricht, während man sich selber das leckere Frühstücksbufett schmecken lassen kann.
Nach der Fahrt durch Paradise Bay und den Ferguson Channel geht das Schiff dann gegen 10:00 Uhr vor einer kleinen Insel in der Nähe von Wiencke Island vor Anker. Der Wind und der Schneefall haben aber in der Zwischenzeit so zugenommen, dass kein Landgang bzw. Läufchen möglich ist. So geht es um 11:00 Uhr weiter, auf der Suche nach einer Stelle mit besserem Wetter.

Danko Island - Gegen 16:00 Uhr ist bei Danko Island eine passende Stelle gefunden. Nachdem eine kleine Runde abgesteckt wurde, erfolgt kurz danach der Start zur letzten Etappe.
Es soll so lange gelaufen werden, bis der Führende 200 Kilometer beisammen hat. Das wird nach 11 Runden der Fall sein. Da beim Startsignal keiner so recht loslaufen will, muss ich das wohl machen, da ich keine Lust auf dieses taktische Geplänkel habe. Der Erste hat zunächst den Nachteil, dass die Laufstrecke noch nicht platt getrampelt ist. Nach 2-3 Runden geht es dann aber einigermaßen. Da der Trampelpfad sehr schmal ist, ist eine Überrundung anderer Teilnehmer immer sehr mühsam, da man auf den tiefen Schnee ausweichen muss, es sei denn, man wird vorbei gelassen, was häufig sehr gut klappt. Recht schnell nach dem Start habe ich mir einen kleinen Vorsprung erarbeitet. Da aber quer über die Strecke ein Pinguin Pfad verläuft und Pinguine sozusagen immer Vorfahrt haben, muss man des Öfteren anhalten, um Pinguine vorbei zu lassen. Dadurch ist der Vorsprung leider immer wieder dahin. Trotzdem kann ich weiterhin meine führende Position verteidigen. In der 8. Runde sage ich mir dann, dass ich die heutige Etappe nun auch gewinnen will, und versuche deshalb noch mal eine Schippe draufzulegen. Da ich auch nach meiner 11. Runde noch in Führung liege, habe ich die Möglichkeit, noch eine Runde dran zu hängen. Nach meiner 12. Runde gibt es dann auch für mich die sehr schöne Medaille. Über den 1. Platz bei dieser Etappe kann ich mich auch ganz gut freuen, da ich damit dem diesjährigen Seriensieger aus Spanien die einzige Etappenniederlage während der gesamten 2012er 4 Deserts Serie beigebracht habe.

Nach dem Ende dieser letzten Etappe sind alle recht aufgekratzt. Entsprechend ausgelassen wird das Ende mit ein paar (mehr) Getränken gefeiert. Anders als bei den anderen rtp Läufen muss man allerdings die Getränke selber bezahlen. Obwohl es natürlich auf die paar Euro auch nicht mehr ankommt, ist das ein bisschen schwach.
Fr.,30.11. Um kurz vor 8:00 Uhr schrecke ich hoch. Da war doch was? Ach ja, es gibt die Möglichkeit an einer letzten Zodiactour teilzunehmen. Das vorherige Frühstück habe ich allerdings schon verpasst. Ich raffe ein paar Sachen zusammen und schaffe es noch gerade rechtzeitig auf das Gummiboot. Um 10:00 Uhr beginnt dann die Rückfahrt nach Ushuaia. Den ganzen Tag ist rumhängen angesagt.
Sa.,01.12. Drake Passage - Am Nachmittag stoppt das Schiff und es gibt eine Durchsage, dass ein Buckelwal (Humpback Whale) gesichtet wurde. Und tatsächlich. Mehrmals taucht das Tier ganz nah am Bug auf und lässt sich bereitwillig wegfotografieren.
So.,02.12. Drake Passage - Gegen 11:00 Uhr ist Kap Hoorn erreicht. Es ist zwar nur ein Felsen und im Grunde wenig spektakulär, aber man ist wenigstens mal dagewesen. Gleichzeitig sind ein paar Peale's Dolphins am Bug aufgetaucht, welche dem Schiff einige Zeit folgen und sich mit kleinen Sprüngen aus dem Wasser gut in Szene setzen.
Am Nachmittag dann ein weiterer "Delfinalarm". Dusky Dolphins folgen dem Schiff und machen spektakuläre Sprünge.

Nach dem Dinner ist die "Award Ceremony". Auch hier gibt es komischerweise nicht mal ein Freigetränk. Es werden viele Auszeichnungen verteilt. Die Sieger erhalten einen Zinnteller zum Hinhängen und die Plätze zwei (für mich!) und drei einen netten, kleinen Plexiglaseisberg zum Hinstellen und Staubfangen. Auf den Teilen ist auch ein Namensfeld, was allerdings sozusagen blank ist. Da hätte man sich evtl. ein wenig mehr Mühe geben können. Wer geht denn hinterher hin und pappt da seinen Namen drauf? Da hier so wenig Teilnehmer sind, werden keine Preise für die Altersklassensieger vergeben. Dafür bekommen aber einige zig Kollegen eine zusätzliche fette Medaille dafür, dass sie alle vier 4 Deserts Rennen absolviert haben.
Mo.,03.12. Um 7:00 Uhr erreicht das Schiff Ushuaia. Um 8:30 Uhr dann zum Flughafen und über El Calafate geht es weiter nach Buenos Aires. Dort habe ich leider noch 6 Stunden Aufenthalt. Das ist leider etwas zu wenig, um noch Buenos Aires wegzumachen. Aber wenigstens gibt es hier im Flughafen "Free WLAN", sodass man sich einigermaßen die Zeit vertreiben kann. Gegen 23:00 Uhr geht es dann weiter nach Barcelona.
Di.,04.12. Nach 12,5 Stunden Flugzeit ist Barcelona (+4 Std.) um 16:15 Uhr erreicht. Der Flug war recht angenehm, da die Holzklasse bei Aerolineas Argentinas, im Vergleich zu Condor (s. Badwater 2012), recht viel Platz bietet, bzw. um Längen komfortabler ist. Gegen 20:00 Uhr weiter nach Düsseldorf. Da Osnabrück jetzt nicht mehr mit der Bahn zu erreichen ist, fahre ich nach Münster und werde dort netterweise um 0:20 Uhr von Dori abgeholt.
Leaderboard
DatumSo. 25.11.Mo. 26.11.Di. 27.11.Mi. 28.11.Mi. 28.11.Do. 29.11.
Etappe 123456
Starter 49-49-4949
Loop Länge 14.0-3.2-1.21.6
Loops 7-19-1112
km 98-60.8-13.7519.2
km kum. 98-158.8-172.5191.75
Platz Etappe3.-3.-3.1.
Platz Gesamt3.-2.-2.2.

... und noch das hier: (Quelle: www.ultra-marathon.org)
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last update: 22.12.2012