| Ergebnis | Urkunde | Teilnehmerurkunde | |
|
Es ist schon Mitternacht durch, als ich das kleine Örtchen Stiege, mitten im Harz erreiche. Es dauert einige Zeit, bis ich die Turnhalle für die Übernachtung ausfindig gemacht habe. Einige zig Mitläufer schlafen dort schon. Als ich dann endlich im Schlafsack liege, ist es schon ein Uhr.
Nach dreieinhalb Stunden klingelt mein Wecker. Heute ist es soweit. Ich hole mir mit der Ankunft in Quedlinburg das seltene Q für das Marathon ABC. Es gibt wieder Honigbrote und Kaffee vom Campingkocher. 
Pünktlich um sieben ist der Start bei sehr angenehmen 13° und bewölktem Himmel. Die erste angekündigte Steigung entpuppt sich als kleiner Hügel und ist nicht der Rede Wert. Die Strecke über Wald- und Wiesenwege ist sehr gut zu laufen. Manchmal geht es leicht bergauf, aber meistens leicht bergab. Nach 18 Kilometern dann der erste vernünftige, steile Anstieg. Den Hügel wieder runter und dann hat man nach 25 km Alexisbad, den Startort des 44-km-Marathons, erreicht.
Nun wird der Weg deutlich enger und schwieriger. Ein schmaler Pfad wird rauf marschiert, aber trotzdem kann ich schon bald ein paar Marathonläufer überholen. Der Weg runter ist auch sehr schmal und recht diffizil. Jetzt könnte ich meine neuen Salomon Schuhe für die Libyan Challenge gebrauchen, die vorgestern mit der Post angekommen sind. An einer glitschigen Stelle rutsche ich aus und liege auf der Seite. Nur wenig Blut rinnt aus einer kleinen Wunde am Unterarm. Unten am Berg treffe ich auf Heiko vom Hallenmarathon 2009 in Senftenberg, der heute den 44-km-Marathon läuft. Nach ein paar Worten muss ich aber weiter, da ich ja immer mein 7 Stunden Ziel vor Augen habe. Seit dem Start bin ich auf Platz 8-10. Einmal sogar kurzzeitig auf Platz sieben, als ich meinen Mitläufer Daniel überholen kann. Nun sind 30 oder 35 km gelaufen und ich merke schon deutlich wie ich schlapper werde. Das ist auch wohl mit ein Grund dafür, dass ich ein paar mal heftig umknicke und ich in der Folge zusätzlich mit Schmerzen im Knie und Fußgelenk zu kämpfen habe. Außerdem scheuert die linke Seite meines Schuhes am Knöchel. Die Gegend hier ist wirklich schön. Schade, dass man sich so abhetzen muss. Wenn ich mal nicht mehr "schnell" laufen kann oder will, könnte man hier auch mal langsam herlaufen, denke ich mir. Das hat aber noch 30 Jahre Zeit, hoffe ich. Daniel kann wieder zu mir auflaufen und wir laufen ein Stück zusammen. Das hilft über die nächsten Kilometer. Nach und nach verschwinden auch die Wolken und es wird sehr sonnig und warm. Kilometerangaben fehlen leider völlig. Das ist schade für mich, da ich es versäumt habe, den Streckenplan mit den Kilometerangaben auswendig zu lernen. Teilweise sind die Verpflegungsstationen recht weit auseinander. Jedenfalls empfinde ich und auch der eine oder andere Mitläufer das so. Zweimal sehne ich die Verpflegungsstation regelrecht herbei. Ich fühle mich total ausgedörrt. Zwischen Kilometer 45 und 55 wird es richtig anstrengend für mich. Viel Kampf ist angesagt um nicht allzu viel Zeit zu verlieren. Auch Heiko hat mich nun schon wieder eingeholt und wir laufen einige Zeit zusammen. Das Ziel vor Augen, es sind nun keine 20 Kilometer mehr, kann ich mich wieder neu motivieren. Die Zeit müsste auch noch dicke reichen, wenn ich ein wenig "hopp" mache. Die letzten 6 oder 7 Kilometer durch die knallende Sonne und die letzten 4 Kilometer endlos auf dem Fahradweg an der Landstraße entlang nach Quedlinburg rein. Noch 5 Minuten, dann ist das Stadion am Stadtrand erreicht. Noch eine 3/4 Runde auf der Tartanbahn, dann habe ich das "Q". Leider gibt es keine Medaille sondern nur ein Fläschchen Duschgel und eine Teilnahmeurkunde. Heute habe ich es nur für's Q gemacht. Da ich den 3. Platz in meiner Altersklasse erreicht habe, gibt es noch eine zuätzliche Urkunde und eine kleine Siegerehrung. Das erste Sammeltaxi zurück nach Stiege fährt leider erst nach 15:00 Uhr als genügend Leute an Bord sind. Um 16:00 Uhr mache ich mich dann mit dem Elischen zurück auf den Heimweg und bin um 19:00 Uhr wieder daheim. | |
by marathon4you.de
|
