Link: | Homepage Zeiler Waldmarathon | Urkunde | Ergebnis |
Um Mitternacht erreiche ich das 400 km entfernte Zeil am Main. Ursprünglich wollte ich hier ja schon im letzten Jahr starten um mir das "Z" für mein MarathonABC zu holen, musste meinen Plan dann aber, wegen des drei Wochen zuvor erlittenen doppelten Bänderrisses, aufgeben. Nun bin ich aber endlich da, auf einem Schulhof mitten in Zeil. Zur Startnummernausgabe, im "Rudolf-Winkler-Haus" auf der anderen Seite des Schulhofes, sind es nur 50 Meter. Zum "Hallenbad Zeil", das nach dem Lauf ohne weitere Kosten benutzt werden kann, sind es sogar nur 30 Meter.
Um sieben Uhr klingelt der Wecker und das Thermometer zeigt 0°. Also muss ich erst einmal den Motor anlassen um etwas Wärme in mein "Schlafzimmer" zu bekommen, denn bei dieser Kälte ist an ein gemütliches Frühstück nicht zu denken. Musste ich mir in der Nacht den gesamten Schulhof nur mit einem VW Bulli teilen, so füllt sich der Platz ab 7:30 Uhr recht schnell. Mit der Startnummer erhält man eine Tüte mit einer Flasche Wasser und einer Flasche alkfreies Göller Weißbier. Um 9:00 Uhr ist es immer noch schweinekalt. So werde ich heute wohl mal wieder im langärmeligen Trikot laufen. Der Startplatz befindet sich in einem großen Waldgebiet am Stadtrand von Zeil und ist lediglich 1,5-2 km entfernt. Also beschließe ich dorthin zu gehen und nicht auf den Shuttlebus zu warten. Auf dem Weg dorthin treffe ich Volker vom 100 Meilen Lauf in Berlin und vom Spartathlon. Als wir plötzlich bemerken, dass es nur noch 5 Minuten bis zum Start sind, müssen wir uns die letzten paar hundert Meter noch ein wenig beeilen um den Start nicht zu verpassen. Als ob man auf uns gewartet hätte, wird die Meute erst mit ein paar Minuten Verspätung, um kurz nach zehn, auf die Strecke geschickt. Ich habe heute, bei meinem ersten langen Lauf nach dem Spartathlon, kein besonderes Ziel. Nur unter vier Stunden und möglichst gleichmäßig sollte es nach Möglichkeit sein. Auf dem 2-Runden Kurs ist insgesamt eine Steigung von ca. 800 Meter zu überwinden. Es geht fast immer rauf oder runter. Auf den drei oder vier ganz steilen Stücken sieht man schon bald einige Teilnehmer gehen. Ich laufe ganz locker im Wohlfühltempo, auch die Steigungen. Die Entscheidung zum langärmeligen Trikot war gut, denn es ist kalt. Handschuhe hätte ich aber auch noch gebrauchen können. An den Verpflegungsstationen gibt es eine reichhaltige Auswahl an Getränken, wobei mein Favorit das leicht angewärmte ISO-Getränk an der Verpflegungsstation bei km 14 ist. Die erste Hälfte beende ich in 1:52 und fühle mich weiterhin sehr gut. Nie habe ich das Gefühl, dass ich gehen muss. Aber es ist ja auch erst die Hälfte rum. Vielleicht klappt es ja heute mal wieder mit einem negativen Split? War es zum Start recht voll, sodass man zwangsweise ausgebremst wurde (was vermutlich nicht so schlecht war), so hat sich das Teilnehmerfeld zu Beginn der 2. Runde schön auseinander gezogen. Obwohl es zu 90 Prozent ein reiner Waldlauf ist, ist es eigentlich nie langweilig. Auf manchen Stücken kommen einem nun die Halbmarathonläufer entgegen und man kann sich darauf konzentrieren den Einen oder Anderen, der evtl. auf der ersten Hälfte etwas zu schnell war, einzusammeln. Zum Ende hin warte ich vergeblich darauf, dass es richtig schwer wird. Ich kann noch einige Plätze gut machen und erreiche dann, mit einem negativen Split von zwei Minuten, das Ziel. Auch die Gesamtzeit ist für diese profilierte Strecke recht ordentlich. Mit den paar Trainingsläufen nach dem Spartathlon hätte ich das nicht gedacht. Im Ziel treffe ich noch einige Kollegen vom Spartathlon, mache mich dann aber bald auf den Weg zurück nach Zeil, diesmal mit dem Shuttlebus. Im "Rudolf-Winkler-Haus" gibt es noch eine Flasche Frankenwein für die Teilnehmer. Dann noch schnell die kostenlose Dusche im Hallenbad ausnutzen und um 15:00 Uhr bin ich wieder auf dem Heimweg. | |