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Do.,20.03. | Um 4:50 Uhr hole ich das Auto aus der Garage, denn wir wollen uns pünktlich um fünf Uhr auf den Weg nach Düsseldorf machen, da schon um 8:00 Uhr das Boarding für unseren Flug nach Tel Aviv beginnen soll. Dabei bemerke ich dieses unangenehme Klackern bei jeder Radumdrehung. Hoffentlich ist es nur ein Stein. Schnell stelle ich fest, dass es eine fette Schraube ist. Nun ist es schon fünf und ich muss noch einen Reifen wechseln? Ja, leider. Nach persönlicher Reifenwechselrekordzeit geht es dann endlich um 5:15 Uhr los und rechtzeitig um 7:00 Uhr erreichen wir Düsseldorf. Nach doppeltem Sicherheitscheck und vier Stunden Flug sind wir dann um 14:00 Uhr Ortszeit (+1 Std.) in Tel Aviv am Ben Gurion Airport. Direkt am Ausgang ist die Haltestelle der Sherut Sammeltaxen, eine bequeme und relativ preiswerte Art um in das 50 Kilometer entfernte Jerusalem zu gelangen. Da mit uns der 11-sitzige Kleinbus auch komplett gefüllt ist, geht es auch sogleich los. Für 130 Schekel (ca. 30 Euro) werden wir direkt am Hotel abgesetzt. Am Nachmittag gehen wir dann noch in das Convention Center zur Marathon EXPO und zur Abholung der Startnummer. |
Fr.,21.03. |
Die Nacht war kurz, denn um Punkt 7:00 Uhr erfolgt der Start für die ca. 1500 Marathonläufer in der Nähe der Knesset, dem israelischen Parlament. 15 Minuten vorher machen sich schon dreimal soviele Halbmarathonläufer auf den Weg, die den Marathonlauf aber nicht behindern werden, da die Marathonläufer zunächst eine extra 5 km Schleife laufen müssen. Schon jetzt ist es mit schätzungsweise 15° angenehm warm. Es dauert nicht lange, dann geht es recht steil bergab. Das ist nicht gut, denn dann geht es bald auch wieder steil bergauf. Vom Veranstalter ist ein komplexes Streckenlabyrint kreuz und quer durch den Westteil der Stadt ausgearbeitet worden. Große Teile der Strecke werden beidseitig belaufen. Das bedeutet, dass einem andauernd andere Läufer entgegen kommen. Ist man auf dem "Hinweg", ist das eher schlecht. Ist man aber auf dem "Rückweg", ist das gut und motivierend. Bei Kilometer 13, auf einem längeren Wendepunktstück, kommt mir die 6-köpfige kenianisch-äthiopische Spitzengruppe entgegen. Die sind jetzt schon 8 Kilometer voraus. Ich kann es ab jetzt also ruhig angehen lassen, denn um den Sieg werde ich heute bei dem Rückstand nicht mehr mitkämpfen können ;-). Weiterhin geht es permanent entweder bergauf oder bergab. Das ist recht kräftezehrend aber vielleicht auch ein guter Test für den PUM in acht Tagen. Oder vielleicht auch nicht. Die anvisierten 3:30 Stunden kann ich jedenfalls knicken. Unter 3:40 Stunden wäre heute bei dem Streckenprofil ein schöner Erfolg. Zuschauer sind auf der Strecke eher selten zu sehen. Das macht aber nichts, da man doch des öfteren entweder an historisch bedeutsamen Stätten oder anderen sehenswerten Punkten vorbeiläuft und man damit schon genug beschäftigt ist. Bei Kilometer 39 kommt dann noch ein weiterer, sehr steiler Anstieg über einige hundert Meter. Viele gehen. Ich schaffe es aber gerade noch mich laufend den Berg hoch zu schleppen. Einige Zeit später ist dann endlich das Ziel zu sehen. Noch 200 Meter uber die mit Teppich ausgelegte Zielgerade, dann ist es geschafft. Da ich heute, trotz der schwierigen Strecke, auch auf der zweiten Hälfte nicht eingebrochen bin, bin ich mit den 3:38:51 Stunden sehr zufrieden. Es gibt eine schöne, fette Medaille und ein nettes Käppi. Im Ziel wartet Dori schon seit 20 Minuten, aber viel schneller ging es leider nicht. Zusätzlich muss ich nun noch, ganz wichtig, zwei Leuten von Eurosport Rede und Antwort stehen. Hier im Zielbereich ist recht viel los. Einige Attraktionen sind hier für die über 20.000 Teilnehmer (davon 1400 Marathonläufer) und Zuschauer aufgebaut. Auch wir hängen jetzt noch bei dem schönen Wetter einige Zeit auf dem Rasen herum, bevor wir uns auf den Weg zurück ins Hotel machen. Am Nachmittag machen wir noch einen längeren Gang in und durch die Stadt. Damit waren das dann heute mindestens 50 Kilometer. |
Sa.,22.03. | Heute ist Sabbath. Das ist wie bei uns der Sonntag, nur fahren hier bis nach Sonnenuntergang keine öffentlichen Busse und Bahnen. Also latschen wir wieder los und schauen die main attractions in Jerusalem weg. |
So.,23.03. | Um 7:00 Uhr gehen wir zur 15 Minuten entfernten Knesset um an einer Besichtigungstour teilzunehmen. Schlauerweise haben wir unsere Ausweise vergessen und ohne geht hier nichts. Also laufe ich schnell mal zum Hotel um die Ausweise zu holen. Als ich wieder zurück bin, gibt es leider bis 10:00 Uhr keine Besichtigungstouren mehr. Da wir nicht solange warten wollen, gehen wir wieder zurück zum Hotel und kurze Zeit später zum ein paar hundert Meter entfernten Busbahnhof. Von dort geht es mit einem Linienbus für 19 Schekel (4€) in das 60 Kilometer entfernte Tel Aviv. |
Mo.,24.03. | Am Morgen wollen wir noch kurz das "Azrieli Observatory" besichtigen. Das ist die 49. Etage im höchsten Gebäude des Landes, das direkt neben unserem Hotel liegt. Leider ist gerade heute dort eine priviate Veranstalung und deshalb für das gemeine Volk gesperrt. Ganz toll! Danach fahren wir zum Airport, hängen dort rum und tippen diese Zeilen. 15:30 Uhr, Abflug mit 45-minütiger Verspätung. 18:30 Uhr (-1 Std.), Ankunft in Düsseldorf. |
v.l.n.r. der 2.: Patrick Wachira Muriuki, der 1.: Ronald Kimeli Kurgat, der 168.: Michael Brehe |