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Schon 2006, nach dem 110. und meinem 1. Boston Marathon, hatte ich mir fest vorgenommen, in 10 Jahren wieder zu kommen. Um ein Haar hätte ich dann die nur wenige Tage dauernde Anmeldephase verpasst, wenn ich nicht durch Zufall noch den entsprechenden Post bei Facebook gesehen hätte der mich daran erinnert hat, dass die 10 Jahre schon rum sind.
Gute 4 Wochen nach der Anmeldung liegt die Confirmation of Acceptance Card im Briefkasten. Knapp 14 Tage vorher ist ein Brief mit einem Infoheft und dem Runner Passport mit der Number Pick Up Card im Briefkasten. |
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16.04. | Um 11:37 Uhr mit dem Zug nach Düsseldorf. Durch eine 20 minütige Zugverspätung, verpasse ich in Dortmund meinen Anschlusszug und erreiche DUS um 14:00 Uhr, eine halbe Stunde später als geplant. 16:35 Uhr weiter nach LHR (-1 Std.). Abflug nach Boston gegen 18:30 Uhr. Ankunft in Boston nach 7,5 Stunden Flug um 20:00 Uhr (-6 Std. ). Nach den Grenzformalitäten geht es mit einem Shuttlebus zur Subway Station der "Blue Line". Dann bis zur Station Government Center. Dort umsteigen in die "Green Line" bis Arlington. Von dort sind es nur noch ein paar Minuten bis zu meinem Hostel. |
17.04. | Nach dem Frühstück mache ich, bei schönstem Frühlingswetter, einen Spaziergang zur "Old South Church ", der "Church of the Finish Line". Dort werden jedes Jahr, am Sonntag vor dem Marathon, während einer stimmungsvollen Messe, die Läufer gesegnet. Das kann ich mir natürlich, schon aus Tradition, nicht entgehen lassen. Schließlich war ich vor 10 Jahren auch schon dabei. Danach geht es zur Startnummernausgabe und Marathon Expo. Um 16:30 Uhr dann das Pre Race Dinner im Government Center. |
18.04. | Um 6:45 Uhr gehe ich zum Boston Common, dem großen Stadtpark in Boston. Von dort fahren zwischen 6:45 und 7:20 Uhr die Busse für meine Startgruppe ab. Nach einer guten Stunde Fahrt ist die Startzone in Hopkinton erreicht. Das Wetter ist super. Bei Sonnenschein und bestimmt schon 15 Grad hat man noch reichlich Zeit zum rumhängen und am Dixiklo anstehen.
Es gibt vier Gruppen mit Start zwischen 10:00 und 11:15 Uhr. Um 9:40 Uhr ist meine "Wave 2" an der Reihe, um von der "Wartewiese" zum eigentlichen Start zu gehen, der noch ein paar hundert Meter entfernt ist. Auf dem Weg dorthin gibt es noch einen Stand, an dem Sonnencreme verteilt wird. Das Angebot neheme ich gerne an, da ich mal wieder meine Sonnencreme vergessen habe. Gemäß meiner Startnummer, gehe ich in den Startblock 5. Ich bin ein wenig enttäuscht, als um 10:25 Uhr für meine 2. Startgruppe der Start zum 120. Boston Marathon erfolgt. Es gab keine Nationalhymne. Schade, sie wurde wohl nur für die 1. Startgruppe gespielt. Das Spielen der Nationalhymne war 2006 ein sehr bewegender Moment, an den ich mich gerne erinnere und das ich mir auch für heute gewünscht hätte. Sofort merke ich, dass die Hoffnung, dass mein rechtes Problembein heute keine Zicken macht, vergebens war. Keine AdHoc Heilung wie erhofft. Das Bein fühlt sich lahm an, irgendwie so, als ob es nicht richtig durchblutet wird. Bei jedem Schritt verspüre ich einen Schmerz hinten im rechten Oberschenkel und entsprechend sind auch meine Zeiten. Das ist ein wenig schade, da die Stimmung an der Strecke mal wieder grandios ist. Ich weiß wieder, warum das hier mein Lieblingsläufchen ist und warum ich hier mindestens alle 10 Jahre laufen will. Oftmals werden Schilder mit dem Spruch "Touch here for Power" hochgehalten. Ich probiere es ein zwei-, dreimal, aber leider hilft das auch nicht. Nach der Halbmarathonmarke schaffe ich es gerade mal, einen Meilenschnitt von knapp unter 10 Minuten zu halten. Das sind gute 6 Minuten für den Kilometer und wird am Ende noch nicht einmal für eine Zeit unter 4 Stunden reichen. Aber das ist mir im Moment fast egal. Ich versuche so gut es geht, den Lauf zu genießen. Die super Stimmung an der Strecke erleichtert mir mein zur Zeit schweres Dasein ungemein. Bei Meile 20 habe ich mich damit abgefunden, dass ich heute langsamer als 4 Stunden sein werde. Bei Meile 23 überschlage ich nochmal meine aktuelle Meilenzeit und errechne, dass ich bei meinem derzeitigen Tempo nach ca. 4:03 Stunden Nettolaufzeit das Ziel erreichen werde. Ich muss also nur noch eine Minute pro Meile, plus die letzten 200 Yards aufholen, um unter 4 Stunden zu bleiben. Damit ist mein Ehrgeiz nochmal geweckt. Die Zeit von 8 Minuten für die 24. Meile gibt mir dann weitere Hoffnung und Kraft und eine Meile vor Schluß ist klar, ich werde doch unter 4 Stunden bleiben können. Bald geht es nach rechts in die Hereford Street. Dort nur noch ein kurzes Stück und dann nach links in die Boylston Street. Nun ist schon das Ziel zu sehen und kurze Zeit später ist es erreicht. Trotz meiner äußerst mäßigen Performance, bin zufrieden. Es gibt eine schöne Finisher-Medaille, eine Wärmefolie und einen Kalorienbeutel. Damit mache ich mich auf den Weg zurück ins Hostel. Am Abend besuche ich die Post-Race Party im Fenway Park, dem Baseball Stadion der Boston Red Sox. Trotz des happigen Preises von fast 10$, gönne ich mir ein Marathonbier. |
19.04. | Durch Boston latschen und Spezialitäten essen. Besichtigung der Harpoon Brewery mit Bierprobe. Die Aussichtsplattform in der 50. Etage des Prudential Centers ist am Nachmittag dann leider wegen einer privaten Veranstaltung geschlossen, aber troztdem kann ich mir einen kurzen Blick runter erhaschen. Um 18:00 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Flughafen. Abflug nach London um 21:40 Uhr. |
20.04. | Ankunft nach guten 6 Stunden Flug gegen 9:00 Uhr (+5 Std.). Weiter gegen 11:00 Uhr. Auf die letzte Minute erreiche ich um 13:28 Uhr in DUS die RB nach Duisburg. Der IC dort nach Osnabrück hat dann aber leider 40 Minuten Verspätung, sodass ich doch erst um 16:00 Uhr Osnabrück erreiche. |
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