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Do., 30.03. | Unter anderem wegen eines medizinischen Notfalles, geht es um 10:30 Uhr, mit fast einstündiger Verspätung, von Düsseldorf/Weeze nach Ibiza. Nach dem 2-stündigen Flug, fahren wir mit einem Leihwagen in unserer Hotel, in das 35 Kilomenter entfernte Cala de Sant Vicent, am anderen Ende der Insel. Gut, dass wir auf dem Weg eingekauft haben, denn hier ist noch Vorsaison und die beiden kleinen Supermärkte im Cala de Sant Vicent sind noch geschlossen. So ist nun chillen angesagt. |
Fr., 31.03. | Startnummernabholung im Kongresszentrum in Sata Eulária des Riu. Rumlatschen, Lage peilen, chillen. |
Sa., 01.04. |
Es gibt leider manchmal so Tage, da geht marathonmäßig so überhaupt nichts, obwohl im Vorfeld eigentlich nichts darauf hindeutet.
20 Minuten dauert die Fahrt von unserer Unterkunft nach Santa Eularia des Riu, dem Zielort des Marathons. Von dort geht es mit einem Shuttlebus weiter zum Start, in den 20 Minuten entfernten Hafen von Ibiza Stadt. Jetzt noch ein wenig herumhängen, bevor es um 15:30 Uhr für die knapp 500 Marathonstarter auf den 42,2 Kilometer langen Weg geht. Es ist wunderschönes Laufwetter, 20 Grad und Sonnenschein. Was will man mehr? Zuhause ist es kühl und regnerisch. Schon nach ein paar Kilometern zeigt sich aber, dass das mit meinem sub 4-Stunden Ziel heute nicht so ganz einfach werden wird, da die Strecke doch recht wellig ist. Aber noch bin ich guter Dinge. 55 Minuten nach 10 Kilometern, das geht. Aber leider werden meine Beine aus unerklärlichen Gründen schnell schwerer und schwerer. Und das Bauchgrummeln nimmt auch zu. Ich muss eine Auszeit nehmen. Bei Kilometer 13 ruft Lotta an. Der Videocall kann mich nur kurz ablenken, jetzt muss ich mich leider wieder auf das Bauchgrummeln und meine schweren Beine konzentrieren. Bei Kilometer 20 geht es durch das schöne Örtchen Santa Gertrudis, Startort des 22 Kilometer Laufes. Die Straßencafés sind voll und es könnte so schön sein, würde ich nicht schon aus dem letzten Loch pfeifen. Die sub-4-Stunden habe ich mir zwar schon seit einigen Kilometern abgechminkt, aber bei der Halbmarathonmarke habe ich nun auch die Gewissheit: Schon über zwei Stunden und fünf Minuten stehen auf der Uhr. Es bleibt gruselig. Als ich eine gute Stunde später endlich den 30 Kilometer Verpflegungspunkt erreiche, wird mir plötzlich schummerig. Mit einem Becher Aquarius im Bauch stolpere ich irgendwie weiter. Zum Glück bietet sich kurz danach die Möglichkeit, noch eine Auszeit zu nehmen. Ein, zwei Kilometer später ist Sta. Eularia erreicht. An einer Tankstelle kaufe ich mir eine Cola. Vielleicht hilft die. Gehen oder womöglich im Gehen trinken, geht nicht mehr. So setze ich mich vor die Tanke auf den Bürgersteig. Eine Helferin, die an der dortigen Kreuzung steht, bietet mir Hilfe an, aber ich möchte nur ein wenig sitzen. Die Cola tut gut, ist aber leider zu kalt. Nun bekomme ich auch noch einen Krampf im linken Bein. Das hat mir gerade auch noch gefehlt. Nach einiger Zeit raffe ich mich irgendwie auf, bzw. ich muss mich aufraffen, denn ich habe für die letzten 10 Kilometer nur noch 2 Stunden Zeit. Normalerweise ein Witz. Aber heute? Das wird knapp, wenn es so weitergeht. Der FC Bayern führt kurz nach Beginn 1:0, dann schon 2:0 gegen Dortmund. Wenigstens das! Mit der Fußballübertragung aus der FC Bayern App kann ich mich ein wenig ablenken. Jetzt geht es erstmal wieder raus aus Sta. Eularia bis nach "Es Canar" und zum "Punta Arabia" Meine "Geschwindigkeit" ist unsäglich, aber zumindest komme ich vorwärts. Auf der Straße nach Es Canar kommen einem die Kollegen entgegen, die 5-6 Kilometer vor einem sind. Viele wollen einen aufmuntern, aber das klappt nicht so dolle. 8 Kilometer vor dem Ziel überholt mich die alleine laufende Pacemakerin für die 5 Stunden. Sie gibt mir ein nettes Zeichen und möchte, dass ich ihr folge. Aber es geht nicht. Ganz gruselig. Ich möchte im Boden versinken. Bayern führt mittlerweile schon 4:0 und müsste mindestens 6:0 führen, aber irgendwie kann ich mich im Moment nicht so richtig darüber freuen. 4-5 Kilometer vor dem Ziel komme ich langsam wieder ein wenig in die Gänge. Schon ein richtig bescheidener Kilometerschnitt von um die 7:30 Minuten lässt meine Stimmung ein ganz klein wenig steigen, denn damit werde ich mich zumindest innerhalb des Zeitlimits ins Ziel retten können. Am Kongresszentrum, 1100 Meter vor dem Ziel, steht Dori. Weiter, am Hafen vorbei, über die Uferpromenade. 500 Meter noch. Mittlerweile ist es schon recht dunkel geworden. Man sieht die Lichter in der Bucht und in der Ferne das erleuchtete Ziel. Vom Sprecher werde ich als der mit dem FC Bayern Munich Shirt angesagt. Das ist gut. So sollte es immer sein. Nur eine Stunde früher. Nach einer kurzen Pause im Ziel, hole ich mir an einem Stand meine mühselig verdiente Medaille ab und gehe dann mit Dori zurück zum Parkplatz am Kongresszentrum. Da es auf der Rückfahrt nun völlig dunkel ist fällt es auf, dass das Licht an unserem Leihwagen ziemlich funzelig ist. Ein Check ergibt, dass vorne nur das Standlicht und hinten nichts geht. Na ja, für die paar Kilometer wird es schon gehen. |
So., 02.04. | Chillen und eine Tour über die Insel. |
Mo., 03.04. | Chillen beim Frühstück in Sant Carles. Dann weiter über Sant Antoni nach Ibiza Stadt. Dort wird herumgelatscht, bevor es gegen 18:00 Uhr zum Flughafen geht. Mit ein wenig Verspätung, Abflug gegen 21:00 Uhr. Ankunft in Weeze um kurz nach 23:00 Uhr und dann die 175 Kilometer zurück nach Osnabrück. |