Link: | Burginsellauf - 24 Stunden in Delmenhorst |
Ergebnisse Gesamt Altersklassen | |
NOZ vom 12.07.2008 | |
Start: | Um halb 10 beginne ich meine Fahrt in das gut 100 Kilometer entfernte Delmenhorst. Trotz eines fetten Staus auf der A1, erreiche ich rechtzeitig um 11:15 Uhr das 24-Stunden-Lauf Gelände vor dem Freibad in Delmenhorst. Pünktlich um 12 Uhr geht es bei strahlendem Sonnenschein und über 20° auf den 1300m langen Rundkurs. Nur wenige Wolken sind am Himmel. Mehr als die Hälfte der Strecke führt durch ein Parkgelände, die andere Hälfte in einem großen S über den Vorplatz des Delmenhorster Freibades. Dort ist auch Zeitnahme, die Wechselzone für die Staffelläufer und das Verpflegungszellt untergebracht. |
Schmerzen: | Die Vorbereitung klappte eigentlich ganz gut. Fast alle Wehwehchen waren verschwunden, als ich mir nur 1 1/2 Wochen vor dem Start einen Türstopper aus Eisen in meine linke Mittelzehe ramme. Den abendlichen Lauf mußte ich dann leider schon nach 8 km abbrechen, aber 2 Tage später ging es schon wieder einigermaßen. Bei Kilometer 50 brennen meine Waden schon so stark, dass ich kaum mehr glauben kann, dass ich die 100 Meilen schaffen werde. Zwei oder drei Runden überlege ich ernsthaft, ob es nicht besser wäre das Rennen einfach zu beenden. Nach zwei kleinen Pausen geht es aber schon wieder etwas besser und überhaupt, aufgegeben wird nicht, niemals. Irgendwann zwischen Kilometer 30 und 50 merke ich, dass ich am linken kleinen Zeh eine Blase bekomme. Ich habe aber keine grossen Beschwerden. Ungefähr eine Marathonlänge später wird das Ding dann leider urplötzlich so dick, dass ich nur noch humpeln kann. Leider platzt das Ding auch die nächsten 1 1/2 Runden nicht auf, weshalb ich mir beim Rot-Kreuz Zelt ein Plaster auf das Teil pappe. Das hilft natürlich auch nicht, ich hätte die Blase aufstechen sollen. Einige Humpelrunden später werden die Schmerzen aber dann langsam weniger, das Teil ist wohl aufgegangen. |
Fähnchen: | Als ich um viertel vor zwölf nach 100 km die Zeitnahme überquere, bekomme ich plötzlich ein "100km" Fähnchen in die Hand gedrückt womit ich eine Runde laufen soll. Ein wenig irritiert mache ich mich auf den Weg. Eigentlich wollte ich mir ja bei Erreichung der 100 km eine kleine Pause gönnen, aber nun eben nicht. Entgegen meiner Erwartung, ist es sogar ganz lustig mit dem Fähnchen eine Runde zu laufen. Gegen 3:30 Uhr in der Nacht ist es noch stockduster. Ich erreiche ich die 125 km und wieder kann ich eine Runde, diesmal mit dem "125km" Fähnchen, laufen. Normale Zuschauer sind nun nicht mehr an der Strecke. Als ich dann an den vielen wartenden Staffelläufern vorbei laufe und ich laut beklatscht werde, gibt es wieder dieses Gänsehautgefühl. So freue ich mich schon darauf, dass ich nach vier weiteren Stunden, um 7:30 Uhr das "150km" Fähnchen in Empfang nehmen kann. Aber denkste. Der Helfer an der Zeitnahmestation vergißt leider, mir das Teil in die Hand zu drücken. Auch nach der nächsten Runde bekomme ich kein Fähnchen. Na dann eben nicht. |
Ziele: | Als ich um 9:07 Uhr mein Hauptziel, die 100 Meilen oder 161 Kilometer, erreiche, bin ich sehr erleichtert. Da ich noch genügend Zeit habe, nehme ich nun mein zweites Ziel, 169 km oder 4 Marathons hintereinander, in Angriff. Als dann auch die 4 Marathons geschafft sind, habe ich immer noch mehr als 1,5 Stunden Zeit. Ich werde mir nun also auch noch das "175km" Fähnchen holen, wenn mir schon das "150km" Fähnchen versagt geblieben war. Vorher trödel ich auch noch 2 Runden herum und unterhalte mich gehenderweise nett mit einem Mitläufer, denn eigentlich bin ich mir sicher, dass ich die 180 km nicht mehr schaffen werde. Nach der Ehrenrunde mit dem "175km" Fähnchen ist immer noch eine halbe Stunde Zeit. Also weiter. Um viertel vor zwölf fehlt mir nur noch eine Runde auf die 180 Kilometer. Das ist leicht. Nach dem Erreichen der 180 km sind immer noch knapp über 7 Minuten bis 12:00 Uhr übrig. Eine Runde geht noch. Im 5:16/km Tempo wird auch die letzte Runde abgehakt. Nur auf der ersten Runde war ich 1 Sekunde schneller. Als ich die Zeitnahme durchlaufe, geht es noch ein- oder zweihundert Meter weiter, bis um Punkt 12:00 Uhr die Schlusssirene ertönt und alle stehen bleiben. Ich habe es genau bis zur Verpflegungsbude geschafft, wie praktisch. Mit meinen 182 gelaufenen Gesamtkilometern schaffe ich es dann sogar, als dritter meiner AK M45, zur Siegerehrung. |
Versorgung: | Die Auswahl war super und die Leute total nett! Die verschiedensten Getränke, z.B. Wasser mit und ohne Kohlensäure, Cola, Iso, Dunkelbier, Orangensaft oder Erdinger alkoholfrei standen zur Auswahl. Als Nahrung für zwischendurch gab es diverse Früchte, Nüsse, Schokolade und Salziges und wer großen Hunger hatte konnte sich auch mitten in der Nacht Milchreis, Nudeln oder Kartoffeln reinziehen. Am Morgen gab es dann zusätzlich noch belegte Brötchen, wobei sogar auch schon mal ein Brötchen direkt nach Wunsch geschmiert und an den Tisch gebracht wurde! |
sonst: | Auf der Rückfahrt nach Osnabrück bin ich dann doch so 'matschig', dass ich zur Sicherheit auf halber Strecke ein halbstündiges Schlafpäuschen einlege(n muss). |
Urkunde |