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| Am Samstag um 11:00 Uhr machen wir uns auf den 410 Kilometer langen Weg zur Fähre nach Dagebüll. Da wir schon um 16:00 Uhr den Anleger erreichen, hätte es eigentlich genau für die Überfahrt um 16:30 Uhr gereicht, aber leider haben wir ein paar Tage zuvor nur noch eine Reservierung für die 21:00 Uhr Fähre bekommen. Man macht uns aber Hoffnung, dass es schon mit der übernächsten Fähre um 19:00 Uhr klappen könnte. Um 20:00 Uhr sitzen wir dann endlich auf dem Bötchen und erreichen gegen 21:00 Uhr Wyk auf Föhr und wenig später unsere Ferienwohnung in Oldsum. | |
Beim Frühstück um 6.30 Uhr sieht es draussen noch nicht so schlecht aus. Viele Wolken, kein Regen, etwas Wind und eine Temperatur von 4°. Um 8:00 Uhr werde ich von Dori zum Marathonstart in das wenige Kilometer entfernte Midlum gebracht.
Um 9:00 Uhr ertönt das Startsignal aus einem Nebelhorn, womit die knapp 300 Halbmarathon- und Marathonläufer auf die Stecke geschickt werden. Ein wenig zeigt sich sogar die Sonne. Ich möchte heute klar unter dreidreißig bleiben. Mal schauen, ob das bei dem Wind möglich ist. Zunächst geht es auch gut im 4:30er Schnitt voran. Als nach 5 Kilomtern die Strandpromenade in Wyk erreicht wird, ist der Wind immer noch nicht wirklich stark. Ideale Verhältnisse - im Moment. Die Sonne scheint und eine Frau hat gerade Ihr Bad im Meer beendet. Ihr war es jedenfalls nicht zu kalt. Nach der Strandpromenade geht es ein Stück durch die Wyker Hauptgeschäftsstraße, am Hafen vorbei und rauf auf den Spazierweg am Watt. Hier wird es plötzlich richtig windig. Auf mehreren Kilometern kommt starke Wind direkt von vorne. Schlagartig sinkt der Kilometerschnitt um 30 bis 40 Sekunden. Das ist schlecht. Bei km 15 verlässt man diesen "Wattspazierweg" und es geht über den Deich ins Inselinnere. An den Verhältnissen ändert sich nichts. Je nachdem in welche Richtung man läuft, kommt der starke Wind von vorne oder von der Seite und manchmal auch von hinten. Bei Kilometer 20 werde ich von einigen Kollegen überholt, die dann aber kurze Zeit später, als die rechte Hälfte der "8" geschafft ist, alle abbiegen und damit Ihren Halbmarathon beenden. Ich nehme die linke Hälfte der "8" in Angriff. Mit der Zeit von 1:39 liege ich auch noch gut im Rennen. Leider muss man einhundert Meter weiter wieder gegen den starken Wind und in Richtung einer bedrohlichen Gewitterwolke rennen. Als der Wind dann mal nicht von vorne kommt muss ich leider feststellen, dass ich auch mit Seiten- oder Rückenwind nicht mehr schneller als 5:00 Min./km laufe. Das ist mal wieder die "lahme Beine Krankheit". Ganz schlecht. Es ist nie so, dass ich gehen müsste, aber eine vernünftige Geschwindigkeit kann ich nicht mehr erreichen. Bei Kilomter 27 bewahrheitet sich auch die vorhergesagte, 70%ige Regenwahrscheinlichkeit für den heutigen Tag. Ein heftiger, unangenehmer Hagelschauer geht nieder. Aber bei Kilometer 28 ist das Gröbste schon wieder überstanden. Auf den letzten 10 km gibt es nur noch wenige Abschnitte auf denen man gegen den Wind laufen muss. Das ist angenehm, schneller werde ich dadurch aber auch nicht. Lange habe ich hinter mir keinen mehr gesehen. Jetzt werde ich auf einem Feldweg bei km 35 von einem Kollegen überholt. Ich will das zwar nicht, kann aber nichts dagegen machen, da ich einfach zu lahm bin. Endich im Ziel, werde ich von der ganzen Familie herzlich empfangen. Die Zeit von 3:31:58 ist, trotz der heutigen Verhältnisse, eher entäuschend. Ich hatte mir für heute mehr vorgenommen. | |
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