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11. "Wir 4 Städtelauf" Kamp-Lintfort am 03.10.2013

Kamp-Lintfort Marathon 2013

Link: Kamp-Lintfort Marathon | Ergebnis Marathon | Ergebnis Gesamt | Urkunde | Bericht: lokalkompass.de
Kamp-Lintfort statt Madagaskar. Leider musste ich meinen ursprünglichen Plan, 4 Tage vor der Diagonale der Verrückten, in Madagaskar den Antananarivo Marathon zu laufen, in die Tonne kloppen. Monatelang hatte ich mich gefreut, geärgert, gebangt und wieder gehofft, bis klar war, dass der Hauptstadtmarathon auf Madagaskar in diesem Jahr leider endgültig ausfällt. Sehr schade, wenn man sowieso gerade in der Gegend ist. Dann eben 14 Tage vorher noch ein kleines Läufchen in Kamp-Lintfort ...
Als ich gerade auf der Autobahn bin merke ich, dass ich meine Frühstücksstulle Zuhause vergessen habe. Das ist blöd. Dann muss halt die eine Scheibe Marmeladenbrot, die ich mir noch Zuhause auf die Schnelle reingeschoben habe, ausreichen. Nach guten 1 ½ Stunden erreiche ich die 160 Kilometer entfernte Sportanlage des SV Alemannia Kamp am Rande von Kamp-Lintfort. Wie vor 1 ½ Wochen ist heute mal wieder schönstes Laufwetter. Die hartnäckige Erkältung, die ich seit acht Tagen mit mir rumschleppe, hat sich zwar leicht gebessert, aber ob ich heute wieder wie geplant unter 3:30 Stunden laufen kann, steht noch in den Sternen. Dennoch bin ich guter Dinge und überhaupt froh, dass ich hier mit einem relativ guten Gewissen am Start stehe.
Für den heutigen Marathon müssen vier Teilstrecken absolviert werden. Von Kamp-Lintfort nach Rheinberg, von Rheinberg nach Moers, von Moers nach Neukirchen-Vluyn und von Neukirchen-Vluyn wieder zurück nach Kamp-Lintfort. In ziemlich beliebiger Folge können dabei auch eine oder mehrere Teilstrecken gelaufen werden. Ca. 760 Läufer machen von diesem Angebot Gebrauch, neben dem kärglichen Rest von gut 40 Menschen die die komplette Runde laufen wollen.

4:45 stoppe ich für den ersten Kilometer. Das ist vermutlich etwas zu schnell für heute. Bis Kilometer 10 geht es in diesem Tempo ohne Probleme weiter. Die erste Teilstrecke ist mit blauen, aufgesprühten Pfeilen auf dem Boden markiert. Als auf einer Haupstraße in Rheinberg ein kleiner, krumpeliger blauer Pfeil nach rechts zeigt biege ich dorthin ab, denn vor mir sehe ich auch keinen Menschen mehr. Ich überlege zwar noch kurz ob ich richtig bin als an der nächsten Kreuzung kein Pfeil mehr aufgemalt ist, aber nun sehe ich vor mir einige Kollegen. Plötzlich drehen aber alle um. Der falsche Weg. Man hätte weiter geradeaus laufen müssen. So ein Mist. Das waren vielleicht die drei Minuten die mir am Ende fehlen werden...
Das zweite Teilstück ist im Prinzip dadurch gekennzeichnet, dass der Wind permanent stark von vorne kommt. Durch den Wind kann ich nicht mehr unter 5:00 Minuten laufen. Jetzt schon! Na dann wird das wohl nichts heute. Aber vielleicht sind ja noch die 3:40 Stunden drin. Am Etappenziel in Moers wird eine Runde im Stadion des VFL 08 Repelen gelaufen. Das ist nett.
Auf dem dritten Teilstück lässt dann weiter meine Kraft nach. 5:15, 5:30 oder noch mieser. Nee so wird das garnichts. Ich bin schlapp, habe Durst und Hunger. Auch als endlich Neukirchen-Vluyn erreicht ist, baut mich das nicht wirklich auf.

Normalerweise würde ich nun denken, nur noch 10 Kilometer, ein Klacks. Aber nun? Bei km 32 geht nichts mehr. Nur ich gehe. Schon lange musste ich nicht mehr bei einem einfachen Marathon auf flacher Strecke gehen. Aber nun? Die Beine wollen nicht mehr. Das hat auch nichts mehr mit Kopfsache oder so einem Quatsch zu tun. Nur höchstens alle 5 km gibt es einen Verpflegungspunkt. Das ist zu weit auseinander für mein unsägliches Tempo. Und immer gibt es lediglich Wasser. Normalerweise reicht mir Wasser ja vollkommen. Aber heute hätte ich doch gerne mal etwas anderes gehabt. Evtl. habe ich zu wenig getrunken. Bei km 33 gibt mir ein netter Streckenposten etwas Wasser als er sieht, wie bescheiden es mir geht. Das tut gut. Ein oder zwei Kilometer weiter bekomme ich von einer netten Fahrradfahrerin etwas aus Ihrer Wasserflasche. Etwas später kommt sie dann nochmal vorbei und gibt mir noch eine 0,5 Liter Wasserflasche die sie am Wasserposten aufgefüllt hat und die ich dann mit mir nehmen kann.
Kurz vor der letzten Wasserstation, vielleicht bei Kilometer 36 oder 37, höre ich wie sich zwei Leute hinter mir über mich lustig machen. Jemand auf einem Fahrrad unterhält sich mit seinem Läufer (mit "Ultramarathon Thüringen" Trikot) über meinen, nicht mehr so akkuraten Lauf- bzw. Gehstil. Es gibt schon komische Leute. Na wenn die Schleicher keine anderen Sorgen haben ...
Als der Kilometer 40 endlich erreicht ist, schaffe ich es doch tatsächlich wieder zu "laufen". Es geht mir wieder einigermaßen gut. Vermutlich war ich wirklich nur ein wenig dehydriert und die Wasserkur zeigt nun Wirkung. Auch die letzten Treppen zum Ziel auf dem idyllischen Abteiplatz am Kloster Kamp in Kamp-Lintfort sind nun kein Problem mehr. Die 4:22 Stunden und vor allen Dingen der Einbruch auf der zweiten Hälfte, ist aber schon ziemlich enttäuschend. Das hätte ich heute nicht gebraucht.

Auch im Ziel gibt es leider nur Wasser. Es sind viele Buden aufgebaut an denen man sich was passendes kaufen könnte, wenn man Geld dabei hätte. Da ich spät dran bin, kann ich nicht bis zur Siegerehrung warten. Außerdem muss ich noch mind. einen Kilometer zurück zum Parkplatz gehen. Zur Belohnung für diesen Stress gönne ich mir dann aber wenigstens noch eine Kindertüte am Burger König Autoschalter.
  Etappen
Am Start noch 41,8 km in Rheinberg, noch ca. 30 km
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last update: 09.10.2013