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Mehr als rechtzeitig, 2 Stunden vor dem geplanten Abflug um 19:05 Uhr, erreiche ich DUS.
Leider hat aber mein Flug nach Oslo 30 Minuten Verspätung. Die eh schon knapp bemessene Umsteigezeit von 40 Minuten hat sich damit auf nur 10 Minuten verkürzt. Wie soll man das denn schaffen? Wenn also der Anschlussflug nach Longyearbyen nicht auch noch Verspätung hat oder der Flieger auf mich wartet, kann ich den Lauf vergessen. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich immer zuletzt. Und hektisch werden lohnt auch nicht, da man eh nichts ändern kann.
In Oslo angekommen ist dann aber alles kein Problem. Bis zum Abfluggate sind es incl. Passkontrolle nur wenige Minuten, und so bin ich am Ende sogar noch "viel" zu früh, auch weil der Flieger noch auf andere Leute wartet, die noch später sind.
Gegen 1: 00 Uhr ist Longyearbyen erreicht. Es ist taghell. Vom Flughafen bis zum Campingplatz sind es höchstens 300 Meter. Die Temperaturen gehen gegen null. Es ist kalt und windig. Ich baue Michels Flohmarktzelt auf und pumpe meine Mini Reiseluftmatratze auf. Leider sind von sechs Luftkammern zwei defekt. Hätte ich halt, nach jahrelanger Nichtbenutzung, vorher mal ausprobieren sollen, das Teil. Um 2:00 Uhr ist alles bereitet und ich versuche ein wenig zu schlafen, was bei der Helligkeit aber nicht so einfach ist. 7:00 Uhr aufstehen. Im Funktionsgebäude vom Campingplatz ist ein Aufenthaltsraum mit Küche. Dort finde ich noch alte "Heisse Tasse" Suppen, Knäckebrot und ein paar Teebeutel. Damit ist das Frühstück auch gesichert, denn leider hatte ich mir nichts mitgenommen. Um 8 Uhr mache ich mich mit einem schwedischen Kollegen, der wohl wegen der Eisbären nicht alleine gehen mag, auf den Weg . Nach knapp 5 Kilometern ist der Start an den "Svalbardhallen" in Longyearbyen erreicht. Noch eine gute halbe Stunde bis zum Start. Pünktlich um 10:00 Uhr, nach zwei oder drei Fehlschüssen aus der Startpistole, werden 58 Läufer auf die Strecke geschickt. Es ist schön sonnig und ca. 2 Grad kalt. Es geht kreuz und quer durch die "Stadt" und drumherum. Da hier wenig Schatten ist wird mir bald klar, dass ich mal wieder die Sonnencreme vergessen habe. Der Weg ist insgesamt nicht so einfach, da es ab und an schon leicht wellig ist. Nach 5 1/2 Kilometern raus aus dem Dorf. Dann in süd-östlicher Richtung über 3 1/2 Kilometer auf flacher Strecke fast geradeaus bis zu einem Wendepunkt und dann wieder zurück. Die nächsten 3 1/2 Kilometer bläst einem nun der starke Wind direkt von vorne ins Gesicht. Das ist wie einen Berg hochlaufen, nur deutlich kälter. Jetzt bin ich froh, dass ich mir was untergezogen und Handschuhe angezogen habe. Noch einmal durch's Dorf, dann geht's wieder raus, aber nun in die andere, nord-westliche Richtung, Richtung Campingplatz und Flughafen. Wieder kommt der Wind 3 Kilometer von vorne. Danach 3 Kilometer zurück auf einer Schotterstraße und nach knapp 1,5 weiteren Kilometern ist die erste Runde geschafft. Leider habe ich für diese Runde schon knapp 2 Stunden gebraucht. Das bedeutet, dass mein Minimalziel, unter 4 Stunden zu bleiben, nicht mehr erreichbar ist. Mein rechtes Problembein geht mir langsam auf den Keks. Ein Lauf nach dem Anderen wird mir (auch) dadurch versaut. Nach der zweiten Runde bleibt die Uhr dann auch für mich, wie erwartet, erst nach 4:08 Stunden stehen. Das ist recht schlecht. Trotzdem hält sich die Enttäuschung in Grenzen. Nun bleibt noch reichlich Zeit um in der "Svalbardhallen" bei free WLAN abzuhängen. Um 18:00 Uhr, schon längst sind die letzten Läufer im Ziel und in den jeweiligen Hotels verschwunden, will man dann aber abschließen und so mache auch ich mich auf den Weg. Ich latsche zurück in die Stadt um noch etwas anzuschauen und zu erledigen. Um 21:45 Uhr ist die price ceremony in einem Theater am anderen Ende der Stadt und da ich eh nichts anderes zu tun habe, latsche ich auch dort hin. Die ersten drei Plätze jeder Kategorie bekommen ein Geschenk (Becher? ) überreicht. Das ist schade. Wenn es schon mal ein Andenken gibt und erreichbar gewesen wäre, habe ich so eine schlechte Performance, dass es mir nichts nützt. Danach latsche ich noch 5 Kilometer durch die taghelle Nacht bis zum Campingplatz zurück. Zum Aufwärmen mache ich mir dort erstmal einen Tee und noch eine "Heisse Tasse". Die Nacht ist dann nicht so toll, da sich eine weitere Luftkammer der Luftmatratze verabschiedet hat. Nachdem ich mein Nachtlager zusammengeräumt habe, gönne ich mir ein letztes mal eine "Heisse Tasse" und einen Tee mit Knäcke. Um 8:00 Uhr Abflug nach Oslo. Dort 2 1/2 Stunden Warterei und dann weiter über Helsinki zurück nach Düsseldorf. Meinen Zug, 1/2 Stunde nach der Landung, erreiche ich locker und bin um 20:30 Uhr zurück in Osnabrück. Das war der Kurztripp in den hohen Norden. |
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