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Um 7:00 Uhr fahren Dori und ich zum ca. 80 Kilometer entfernen NIZ (Naturschutz und Informationszentrum) am Goldenstedter Moor in der Nähe von Vechta. Hier ist heute das Start- und Zielgebiet des 15. Moormarathons. Mit dem Wetter habe ich zur Zeit wirklich Glück. War es schon vor zwei Wochen bei der Thames Challenge top, so kann ich auch heute über den Sonnenschein und die angenehmen Temperaturen von 15 Grad wirklich nicht meckern. Ein schöner Tag, um ein kleines "Regenerationsläufchen" zu machen. Um 9:00 Uhr stehen um die 30 Marathon- und ca. 140 Halbmarathonläufer an der Startlinie.
Zunächst geht es auf eine kleine 2km-Schleife, bevor es, wieder ausgehend vom NIZ, auf eine große 19km-Runde durch das schöne Goldenstedter Moor geht. Die Strecke führt oft über Feld- und Wiesenwege. Man muss recht aufmerksam sein, dass man nicht unknickt, stolpert oder hinklatscht. Es gibt einige Teilstücke, die komplett im Schatten liegen, was ich so nicht erwartet hätte. Auch gibt es auf der großen Runde einige Asphaltkilometer, die man nach einem Holperweg gut zum Tempo machen oder/und zum "Ausruhen" nutzen kann. Da ich nicht weiß, was nach der Thames Challenge vor zwei Wochen so geht, gehe ich die ersten Kilometer mal wieder relativ locker an. Nach ein paar Kilometern kann ich mich nett mit Ulrich, einem Mitläufer, der ungefähr mit dem gleichen Tempo unterwegs ist, unterhalten. Das verkürzt die Zeit ein wenig. Die Gegend ist überhaupt nicht langweilig sondern recht schön und interessant. Mich wundert nur, dass hier noch Torf gestochen wird. Ich dachte, dass das aus Umweltschutzgründen nicht mehr erlaubt wäre. Na ja. Nach knapp 1:55 Stunden ist die 1. Runde geschafft. Nun ist aber leider nicht ganz klar, wie oder wo es denn nun weiter geht. Es fehlen Schilder und keiner sagt wo es lang geht. Nach rechts sicher nicht. Nach links? Geradeaus? Mein Mitsteiter und ich laufen, statt links rum, fälschlicherweise geradeaus in Richtung des 50 Meter entfernten Ziels. Nach einigen Metern macht man uns auf den Fehler aufmerksam und wir drehen um. Die 20-30 Meter zuviel lassen sich verkraften. Später stellt sich heraus, dass auch andere Teilnehmer, u.a. der Erst- und Zweitplazierte, die gleichen Probleme hatten und zunächst in die falsche Richtung gelaufen sind. Nach einigen Metern auf der zweiten Runde muss sich mein Mitstreiter dann leider ein Steinchen aus dem Schuh entfernen, und so laufe ich alleine weiter. Es geht gut voran. Ich verspüre keine Müdigkeit und auch die nun ca. 25 Grad sind gut auszuhalten. Bald wird deutlich, dass ich heute unter 4 Stunden laufen kann und bei Kilometer 30 bin ich mir dessen sogar sehr sicher. Etwas später schiele ich schon auf einen evtl. möglichen negativen Split. Das wäre toll. Allerdings sind vorher noch die sehr hoplrigen Kilometer 35-40 zu überstehen. Ich bekomme keine Probleme mehr und die letzten zwei Kilometer sind dann nur noch ein Klacks. 3:46:19, mit einer um ca. 4 Minuten schnelleren 2. Hälfte. Damit bin ich heute sehr zufrieden. Zudem passen die 3:46 auch prima zu meinem heutigen 146. Marathon/Ultramarathon. Leider gibt es im Ziel keine Medaille, bzw. keinen sog. Moortaler mehr. Aufgrund der hohen Anzahl von Nachmeldungen seien die Teile ausgegangen, so heißt es. Ich hole mir meine Urkunde ab und staune nicht schlecht, als dort Gesamtplatz 2 steht. Das kann nicht sein. Nicht mit 3:46. Eine halbe Stunde später versuche ich es erneut und nun werde ich auf der Urkunde als 3. geführt. Das kann ich eigentlich auch nicht glauben, aber man weiß ja nie. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Erst bei der Siegerehrung stellt sich heraus, dass ich, wie erwartet, auch nicht 3. geworden bin. Der 4. Platz war's. Das ist aber ok für mich. Wegen des verfrühten Zieleinlaufes, nach der ersten Runde von dem späteren Sieger und Zweitplatzierten, gab es bei der Zeitnahme wohl etwas Verwirrung. Zum 1. Platz in der Altersklassenwertung hat es dann aber noch gereicht, wofür es heute sogar eine schöne, kleine Trophäe gab. Glück gehabt. Leider geraten wir auf der Rückfahrt dann mal wieder in einen A1-Stau und verlieren eine halbe Stunde, was den schönen Lauftag aber nicht mehr trüben kann. |
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