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Nach drei Jahren Corona-Pause gibt es nun endlich die 2. Auflage vom Hülskens Marathon in Wesel, aber leider plage ich mich schon seit 4 Wochen mit einem lahmen rechten Ischias-Bein herum. Deshalb wäre ich ausnahmsweise mal nicht traurig gewesen, wenn es eine erneute Absage gegeben hätte.
So erreiche ich nach der 140 Kilometern das Aue-Stadion in Wesel, direkt neben dem Auesee. Ich steige aus dem Auto aus und kann nicht auftreten. Hätte ich Krücken dabei, würde ich sie benutzen. Keine Ahnung, wie ich den Lauf gleich durchstehen soll. Ich humpel zur Startnummernabholung in einem Zelt direkt neben dem Ziel, aber dann wird aus irgendwelchen Gründen der Start von 9:30 auf 10:00 Uhr verlegt. Kein Problem, dann geht es erst einmal wieder zurück zum Auto. Da die 1. Runde leicht verkürzt ist, erfolgt der Start in ca. 200 Meter Entfernung auf der Landstraße vor dem Stadion. Ich habe die Hoffnung, dass die Schmerzen beim Laufen nachlassen und ich schon irgendwie durchkomme. Das Wetter ist gut. 0 Grad und kein Regen, wie so oft in den letzten Wochen. Da kann man nicht meckern. Die ersten drei von sechs Runden um den Auesee klappen leidlich gut. Laufen geht besser als stehen, das ist doch schon mal was. Nach 23 Kilometern plötzlich ein kurzer, stechender Schmerz im Rücken. Super! Jetzt habe ich neben "Bein" auch noch "Rücken". Ich der Folge verspüre ich beim tiefen Luftholen Schmerzen in der rechten Brust. Das ist unangenehm, aber wird mich bestimmt nicht umbringen. Mit dem Bein geht es einigermaßen. Langsam zwar, aber mein heutiges Ziel, irgendwie das Ziel zu erreichen, ist nicht gefährdet. Auf der letzten halben Runde sehe ich sogar noch die kleine Chance, unter 4:30 Stunden bleben zu können und hänge mich zu dem Zweck an einen Staffelläufer, der mich überholen will. Wir unterhalten uns ein wenig bevor er zurückbleibt. Jetzt nicht nachlassen. Nach relativ gleichmäßig-lahmen 4:28:22 Std. kann ich mich durch's Ziel schleppen. Mit der Zeit kann ich heute, unter den Umständen, sehr zufrieden sein. Aber die Hoffnung, dass ich die Malaisen durch ein langes Läufchen herauslaufen kann, bekommen einen herben Dämpfer. Plötzlich geht nichts mehr. Ich kann nicht mehr Auftreten. Unter Schmerzen humpele ich kurz darauf zum 200 Meter entfernten Parkplatz zurück. Einerseits bin ich froh, dass ich das hier durchgezogen und nicht gekniffen habe und mir die schöne Medaille sichern konnte. Aber andererseits habe ich keine Ahnung, wie ich die kommenden, schweren Aufgaben in diesem Zustand durchstehen soll. Das deprimiert. |
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