| Link: | La Filippide | Teilnehmer (pdf) | Ergebnis (pdf) |
Hintergrund, bzw. Namensgeber dieses Laufes ist der Kollege Pheidippides oder auch Philippides, der 490 v.Chr., nach der Schlacht bei Marathon gegen die Perser, nach Athen gelaufen sein soll, um die Nachricht vom Sieg zu überbringen.
Da er damals auch weder Stoppuhr noch GPS hatte, sind auch diese Hilfsmittel beim "La Filippide" Marathon nicht erlaubt.
Am Ende unseres Urlaubes in Sizilien, 3:00 Uhr aufstehen. Um 3:15 Uhr nehmen mich Guiseppe und Mario, zwei italienische Laufkollegen aus unserer Herberge in Chiaramonte Gulfi, mit zum gut 5 km entfernten Start an einer historischen Bahnstation und einem Hotel. Hier kann man nun noch in aller Ruhe ein Croissant essen und einen Café trinken. Nach einer kurzen Ansprache geht es vermutlich pünktlich um 4:30 Uhr los. Genau kann man es nicht sagen, da man ja weder Uhr noch Handy dabei haben darf. Jedenfalls ist es noch stockduster und der Sonnenaufgang soll erst so um 6:15 Uhr sein. Kaum jemand hat eine Stirnlampe dabei, was aber nicht so schlimm ist, da man eh, zumindest im Moment, nur auf einer ebenen, asphaltierten Straße läuft. Schon bald kommt die erste Verpflegungsstation, d.h. auf einer Mauer am Straßenrand sind Plastikbecher mit Wasser abgestellt. Die kleine Unsicherheit, ob es genügend Wasserstellen gibt, war also unbegründet, denn auch im weiteren Verlauf sollte es genügend Verpflegungspunkte, immer mit Wasser und irgendeinem Saft, geben. Ich finde, dass ich ganz gut voran komme. Als die Sonne heraus kommt, es müssen also so 1,5 - 2 Stunden vergangen sein, laufe ich gerade über den Decathlon Parkplatz in Ragusa, der größeren Stadt hier in der Gegend. Zufällig waren wir hier auch gestern schon, um zur Sicherheit eine einfache Stirnlampe zu kaufen, die ich dann doch nicht benötigen sollte. Weiter geht's. Wieviele Kilometer bin ich bis jetzt gelaufen? Keine Ahnung. Eventuell 20? Langsam werden aber meine Beine schon schwer. Jetzt schon? Das ist kein gutes Zeichen! Neben dem Marathon, gibt es bei dieser Veranstaltung noch zwei andere Läufe. Einmal Walking, der in Ragusa beginnt und ein Lauf, der am Castello di Donnafugata startet. Ich vermute, dass auch die Marathonläufer in Donnafugata vorbei laufen müssen. Das wäre ja, wenn das stimmt, ein guter Anhaltspunkt für die bisher zurückgelegte Strecke gewesen. Leider habe ich aber im Vorfeld nicht geschaut, was für ein Lauf in Donnafugata startet. Ich vermute es ist ein Halbmarathon, werde aber langsam ungeduldig und unsicher, da immer mehr Zeit vergeht, die Beine lahmer und lahmer werden, Donnafugata aber noch nicht in Sicht ist. Langsam vermute ich, dass man, aufgrund der verstrichenen Zeit und der hochstehenden Sonne, doch nicht über Donnafugata läuft. Doch dann steht sie da, die verdammte Burg. Diese Burg mit schönem Garten haben wir auch schon gestern besichtigt. Heute geht es durch einen hinteren Parkeingang, durch den Garten, den Burghof und dann zum Vordereingang wieder raus. Ich bin ein wenig deprimiert. Wenn das hier erst der Halbmarathon war und ich jetzt schon so kaputt bin, wie soll das dann nur enden? Und vor allen Dingen, wann? (Hinterher stellte sich heraus, dass es von hier noch so um die 15 Kilometer bis ins Ziel gewesen sein müssen, was mich etwas aufgebaut hätte, wenn ich es vorher gewusst hätte.) Einige Zeit nach Donnafugata kommt ein kurzes, maximal 2 Kilometer langes Trailstück über einen abfallenden, steinigen Krumpelweg. Etwas schwierig in meiner Verfassung, aber ansonsten geht es ja weiterhin immer über größere und machmal schöne kleinere Asphaltstraßen. Dass ich keinen Anhaltspunkt habe wieweit es noch ist, finde ich sehr schwierig. In der Ferne sehe ich das Meer. Davor einige Häuser. Hoffentlich ist das Punta Secca, das Ziel. Irgendwann ist klar, ja das muss Punta Secca sein. Aber leider geht es nicht geradeaus rein ins Dorf, sondern erstmal an einer Kreuzung rechts rum. Dann wieder links und irgendwie kreuz und quer über irgendwelche kleineren Straßen. Schon seit geraumer Zeit habe ich das Laufen aufgegeben. Einerseits steckt mir vermutlich noch der KACR von vor 2 Wochen in den Beinen, anderseits möchte ich mich aber auch nicht, 3 Wochen vor dem LLCR, weiter kaputt machen. Und schon garnicht wenn ich nicht weiß, wie weit es noch ist. Aber irgendwann ist dann doch das Ziel am Strand von Punta Secca erreicht. Gerade noch so unter 5 Stunden, wie sich etwas später herausstellte. Puh. Das war schwierig heute. Jetzt ein wenig ausruhen und einmal kurz ins Wasser springen, bevor es gegen 10:45 Uhr mit einem Shuttlebus zurück nach Chiaramonte Gulfi geht. Dort wartet schon Dori, die heute ein wenig länger schlafen durfte. Wenig später machen wir uns dann auch schon auf den Rückweg nach Deutschland, denn heute müssen noch ein paar hundert Kilometer abgerissen werden. |
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