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Um 16:00 Uhr mache ich mich am Freitag auf den knapp 740 Kilometer langen Weg nach Österreich. Obwohl heute in NRW die Sommerferien begonnen haben, komme ich ohne große Staus durch und erreiche gegen Mitternacht das kleine Örtchen Silbertal. Am Feuerwehrhaus ist ein großer Parkplatz, wo ich auch mein
Nachtlager
aufschlage. Gleichzeitig ist hier auch morgen das Zielgelände und die Abfahrt des Shuttlebusses nach St. Anton, also alles ganz praktisch.
Um 5:15 Uhr aufstehen. Schnell noch einen Kaffee auf dem Campingkocher gekocht, bevor es um 6:00 Uhr nach St. Anton geht. Die Fahrt dauert knapp eine Stunde, somit bleibt noch genügend Zeit für ein kleines Frühstück und für ein nettes Gespräch mit HaWe. Nach der Startnummernabholung im "Arlberg WellCom" geht es zum ca. zum 500 Meter entfernten Start in der "City", direkt unterhalb der Talstation der Galzigbahn. Schon 20 Minuten vor dem Marathonstart geht es für die Teilnehmer des 33 Kilometer Laufes auf die Strecke. Es ist 8:30 Uhr. Allerbeste Bedingungen für die knapp 200 Teilnehmer des Marathon. Ein strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen von mindestens 15 Grad lassen die Stimmung steigen. Nach gut zwei Kilometern muss ein erster, steiler Krumpelpfad hochgekraxelt werden. Wer sich vorher zu weit hinten einsortiert oder getrödelt hat, hat jetzt Pech, denn ein Überholen ist an dieser Stelle kaum möglich. Das ist aber nicht so schlimm, denn schon bald wird der Weg wieder breiter und laufbar. Bis Kilometer 14 kann man sich nun über sehr gut laufbare Wege und viele schöne Aussichten freuen. Meist geht es leicht bergauf, manchmal auch ein wenig bergab. Dann ein mehrere Kilometer langes Trailstück. Es geht auf Single Trails über Felsen, Wiesen und einige Bachquerungen. Oftmals ist der Untergrund vom Regen der letzten Nacht recht aufgeweicht und matschig. Da ich mit meinen hohen Gore Tex Schuhen nicht so große Rücksicht darauf nehmen muss, sacke ich schon mal bis zum Knöchel in die Pampe ein. Bald hat man links die schöne Aussicht auf den Langsee und mit 1955m gleichzeitig den höchsten Punkt der Strecke erreicht. Einmal passe ich nicht auf und klatsche hin. Gott sei Dank nur in ein Matschloch und nicht auf einen Felsen, aber in der Folge zwickt es einige Kilometer leicht im Knie und Fußgelenk, bis es irgendwann rausgelaufen scheint. Bei Kilometer 29 steht wieder eine große Verpflegungsstation. Für die Teilnehmer des 33 Kilometer Laufes geht es nun weiter geradeaus, durch das Silbertal ins Ziel. Der Rest darf nach rechts abbiegen, wo es schon bald so steil bergauf geht, dass man nur noch marschieren kann. Verpflegungsstationen sind überhaupt reichlich vorhanden und sehr gut ausgestattet. Immer hat man viele verschiedene Getränke zur Auswahl und auch einiges an fester Nahrung steht zur Verfügung, was ich aber, wie eigentlich immer auf der Kurzstrecke, nicht nutze. Bei der nächsten Station, bei Kilometer 32,2, sind fast 4 Stunden vergangen. Will ich unter 5 Stunden bleiben, muss ich jetzt aber nochmal einen Zahn zulegen. Leider müssen aber jetzt erst einmal 300 positive Höhenmeter überwunden werden. Das klappt ganz gut, noch ist nichts verloren. Hier oben hat man schon einen schönen Blick in das Silbertal und auf den Ort Silbertal mit dem Ziel. Leider habe ich nur Zeit für ein kurzes Foto und nicht für die schöne Aussichtsplattform. Jetzt kommt es darauf an, wie schwierig der nun folgende Abstieg wird. 650 negative Höhenmeter auf 7 Kilometer. Da ich noch gut drauf bin glaube ich, dass das noch zu schaffen ist, sofern es nicht mehr zu technisch und krumpelig wird. Leider geht es dann aber doch plötzlich vom Hauptweg nach links ab. Ein schmaler Single-Trail-Pfad. Nicht allzu schwer und auch nur ein paar hundert Meter lang, aber für mich schwer und lang genug, dass ich einiges an Zeit verliere. Schade. Ob das nun noch reicht? Nach einem weiteren Laufstück, noch ein Trailstück. Das war es dann vermutlich mit den 5 Stunden. 2-3 Kilometer weiter, unten in Silbertal angekommen, sind die 5 Stunden rum. Ich höre die Zieldurchsage, dass es jemand so grad noch in 4:59:59 Stunden ins Ziel geschafft hat. Jetzt noch ein kurzes Flachstück, dann geht es auch für mich, über einen roten Teppich, ins Ziel am Feuerwehrhaus. Zwar 3 1/2 Minuten "zu spät", aber das ist egal, denn das war ein sehr schönes Läufchen hier und zudem bin ich auch nicht allzu kaputt. Bei bestimmt 25 Grad hänge ich nun noch ein wenig auf der schönen Zielparty herum, bevor ich mich auf den Weg in das ein paar hundert Meter entfernte Schulzentrum zu den Duschen mache, die dann aber leider kalt sind. Egal. Da muss ich jetzt auch noch durch. Um 15:00 Uhr geht es dann auf den Heimweg und 8 Stunden später bin wieder in Osnabrück. Das war ein schöner Samstagsausflug. |
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